Josua 2

April 22

Heutige Bibellese:

Josua 1,1-2,24 / Lukas 21,1-28 / Psalm 92,1-16 / Sprüche 13,15-17


War es ein Fehler, dass Josua erneut Kundschafter aussandte, um das Land und Jericho anzusehen? Schließlich hatte die Aussendung der 12 Kundschafter, die auf die Bitte des Volkes hin erfolgt war (5.Mo 1,22), schreckliche Konsequenzen gehabt. Auffällig ist, dass Josua nur zwei und nicht 12 Kundschafter aussandte. Genau zwei der Kundschafter, Kaleb und Josua, waren dem HERRN treu geblieben und zweifelten nicht an dessen Verheißung, ihnen das Land zu geben. Mit der Aussendung von nur zwei Kundschaftern will Josua sich von den damaligen Ereignissen distanzieren und quasi nur die guten Kundschafter senden. Der HERR nutzte dies, um Josua und Israel erneut zu ermutigen. Denn von Rahab erfuhren die Kundschafter, dass die Bewohner des Landes mutlos geworden waren, weil sie von den Machttaten Gottes gehört hatten (V.9-11). Beachtenswert ist, dass die Austrocknung des Schilfmeeres direkt nach dem Auszug aus Ägypten erfolgte, also bereits vor 40 Jahren! Schon damals waren die Bewohner also mutlos und verzagt – Israels Furcht vor ihnen, die durch die 10 ungläubigen Kundschafter ausgelöst worden war, war also völlig unbegründet gewesen. Andererseits waren diese 40 Jahre der Furcht eine letzte eindringliche Mahnung Gottes an die Bewohner, von ihren Sünden zu ihm umzukehren. Sie hatten erkannt, dass ER der Gott des Himmels und der Erde ist (V.11) und dass seine Macht die Macht der vermeintlichen Götter übertrifft. Doch sie nutzen diese Gnadenfrist Gottes nicht, um Buße zu tun. Sie hatten die 430 Jahre, die Israel in Ägypten war, nicht genutzt (vgl. 1.Mo 15,16) und auch die letzten 40 Jahre konnten sie – trotz Furcht und Zittern – nicht zur Umkehr bewegen (außer Rahab und ihre Familie). Kann man Gott nach diesen deutlichen Warnungen Vorwürfe machen, wenn er die Bewohner Kanaans richtet? In der Endzeit wird Ähnliches geschehen: Die Menschen werden unter fürchterlichen Plagen leiden und ihretwegen sogar Gott lästern – aber leider nicht Buße tun über ihre Werke (Off 9,20-21; 16,9.11).


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