3.Mose 6,1-7,21
Heutige Bibellese:
3.Mose 5,20-7,27 / Markus 10,32-52 / Psalm 47,1-10 / Sprüche 10,24-25
Bei der Offenbarung der Opfer (Kap. 1-5) geht Gott von sich selbst aus und bewegt sich zum Sünder. Deshalb beginnt er mit dem Brandopfer, das von völliger Hingabe spricht, wie seine Liebe es erwartet. Als letztes Opfer wird das Schuldopfer behandelt, das den einfachsten Aspekt der Sünde, die entstandene Schuld, verdeutlicht. Bei den Gesetzen über die Opfer (Kap. 6-7) ist die Reihenfolge etwas geändert. Das Friedensopfer (oder Heilsopfer) wird hier als letztes genannt, nach dem Sünd- und Schuldopfer. Das entspricht der Erfahrung des Glaubenden. Das Erkennen der eigenen Sünde und Schuld führt zu dem Bewusstsein, in Feindschaft zu Gott zu leben. Daraus entsteht der Wunsch, Frieden mit Gott zu finden.
Diesen Frieden bekommt ein Mensch durch den Glauben an Jesus Christus, unser „Friedensopfer“ (vgl. Röm 5,1).
[...] und durch ihn [Jesus Christus] alles mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes – durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was in den Himmeln ist. (Kol 1,20)
Das Friedensopfer brachte denjenigen, der es darbrachte, in die Gemeinschaft mit Gott (Fett und Eingeweide wurden auf dem Altar verbrannt; 3,3-5) und in die Gemeinschaft mit anderen Menschen (übertragen: die Glaubenden) – denn jeder Reine durfte von dem Fleisch essen (V.19). Interessant sind die Speisopfer, die zum Friedensopfer dargebracht werden mussten. Die ungesäuerten, mit Öl gemengten Kuchen (V.12) symbolisieren Jesus Christus. Sie erinnern daran, dass die Freude über den Frieden mit Gott und die sich daraus ergebende Gemeinschaft nicht getrennt von Christus möglich sind. Gesäuertes war als Speisopfer normalerweise nicht zulässig (2,11), weil Christus sündlos war und das Speisopfer von ihm redet. Dennoch musste zum Friedensopfer gesäuertes Brot dargebracht werden (V.13). Es ist ein Bild für den Glaubenden, der an dem durch Christus erwirkten Frieden teilhat. Das Brot zeigt, dass noch Böses in ihm ist, obwohl er Frieden mit Gott hat. Allerdings wurde der Sauerteig durch das Backen des Brotes „unschädlich“ (wirkungslos). Gleichsam kann auch das Böse in den Glaubenden deren Errettung nicht aufheben.