3.Mose 4

März 01

Heutige Bibellese:

3.Mose 4,1-5,19 / Markus 10,13-31 / Psalm 46,1-12 / Sprüche 10,23


Das hebräische Wort chattath, das in V.3 zur Bezeichnung des Sündopfers benutzt wird, ist dasselbe Wort, das sonst „Sünde“ bedeutet (z.B. 1.Mo 4,7; 18,20; 31,36). Bereits diese Tatsache macht deutlich, dass das Böse (die Sünde) vollständig mit dem Sündopfer identifiziert wird. Auch das Handauflegen (V.4.15.24.29.33) hatte die Bedeutung, dass das Opfertier mit dem Opfernden und dessen Sünde identifiziert wurde.

In der Septuaginta, der ältesten griechischen Übersetzung des AT aus dem 3.Jh. v.Chr., wird chattath mit peri hamartias (für Sünde) wiedergegeben. Dieser Begriff steht (in zwei Variationen) auch im Hebräerbrief: Schlachtopfer für Sünden (Hebr 5,1; 7,27; 9,26) und Darbringung (Opfer) für Sünden (Hebr 10,18).

Das Brandopfer ist ein Bild dafür, dass der Glaubende mit Christus identifiziert wird und in ihm angenommen ist (vgl. Eph 1,6: „begnadigt“ bzw. „angenehm gemacht in dem Geliebten“). Beim Sündopfer wird dagegen Christus mit unserer Sünde identifiziert:

Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. (2.Kor 5,21)

„Zur Sünde“ hat hier wieder die Bedeutung „Sündopfer“.

Die sündigen Taten eines Menschen sind Folge seiner sündigen Natur. Das Sündopfer im AT machte daher anschaulich deutlich, dass die menschliche Natur verdorben ist und der Mensch Vergebung benötigt. Da aber Blut von Tieren unmöglich Sünde wegnehmen kann (Hebr 10,4), sandte Gott seinen Sohn Jesus Christus in die Welt, um als Sündopfer für die Menschen zu sterben. Dadurch ist die Sünde aller Glaubenden dauerhaft gesühnt (1.Joh 2,2).

Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch [die sündhafte menschliche Natur] kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde [oder: als Sündopfer] sandte und die Sünde im Fleisch verurteilte [...] (Röm 8,3)


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