1.Johannes 1,1-3

Nov 28

Heutige Bibellese:

Daniel 5,1-30 / 1.Johannes 1,1-10 / Psalm 119,113-136 / Sprüche 28,15-16


Die Briefe des Johannes gehören zu den letzten des NT, die geschrieben wurden. Damals traten bereits „Antichristen“ auf, die meinten, die bisherige Lehre zu verbessern. Doch unter dem Vorwand die Christen weiterzuführen, führten sie in Wahrheit von dem einzigen tragfähigen Fundament Jesus Christus weg.

Der Brief beginnt mit dem Ausdruck „von Anfang“, der nicht mit den einleitenden Worten des Johannesevangeliums „im Anfang“ verwechselt werden darf. Dort wird die ewige Existenz und Gottheit des Wortes (Jesus Christus) festgestellt, das bereits vorhanden war, bevor alles andere, was einen Anfang hat, seinen Anfang nahm. Hier wird dagegen die Tatsache ausgedrückt, dass alle christliche Wahrheit mit der Offenbarung des fleischgewordenen Jesus Christus beginnt. Er ist der Anfang der größten Offenbarung Gottes und des ewigen Lebens.

In Joh 1 ist Jesus das Wort, durch das die Schöpfung ins Dasein gerufen wurde (so dass schon die Schöpfung etwas von Gott zum Ausdruck bringt; vgl. Röm 1,20). Ferner wird dort festgestellt, dass Jesus im Fleisch kam und unter den Menschen wohnte, um Gott völlig zu offenbaren (z.B. Joh 1,14.18; 14,7-9). Hier ist das Thema Leben. Jesus ist das Wort des Lebens (V.1), in ihm ist das Leben geoffenbart worden (V.2). Er ist das ewige Leben, das bei dem Vater war. Das Relativpronomen „das“ drückt im Grundtext den Charakter des ewigen Lebens aus. Es geht nicht darum, dass das Leben bei dem Vater war, sondern dass es ein solches wie das des Vaters war. Es war bei dem Vater, weil der Vater die Quelle dieses Lebens ist.

Dieses Leben kam in der Person Jesu Christi in leibhaftiger Gestalt zu den Menschen, so dass es mit den menschlichen Sinnen wahrgenommen werden konnte: gehört, gesehen, angeschaut und betastet (V.1.3). Die Aufzählung beginnt mit dem Hören, weil das der wichtigste Sinneskanal ist, um Glauben zu wecken und damit ewiges Leben zu verleihen (vgl. Röm 10,17: Glaube kommt aus der Verkündigung, die Verkündigung aus dem Wort Gottes). Das Kommen Jesu war keine Fiktion und Jesus kein Geist, denn die Jünger hatten Jesus mit den Händen betastet – sogar nach der Auferstehung (vgl. Joh 20,27). Das war gerade in der Auseinandersetzung mit den Gnostikern ein wichtiger Punkt. Sie traten als „Wissende“ auf, aber ihre Lehren bestanden nur aus philosophischen Spekulationen. Der christliche Glaube gründet sich dagegen auf solide, nachprüfbare Tatsachen!


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