Johannes 1,1-5.18

April 30

Heutige Bibellese:

Josua 16,1-18,28 / Johannes 1,1-28 / Psalm 100,1-5 / Sprüche 14,7-8


Der Prolog des Johannesevangeliums beginnt mit dem „Wort“ (V.1-3) – ein Ausdruck, der einer kurzen Erklärung bedarf. Im Alten Testament kommt der Eigenname Gottes (JHWH) knapp 7000-mal vor. Doch aus Ehrfurcht vor dem Namen Gottes wagten die Juden schon zu alttestamentlicher Zeit nicht mehr, diesen Namen auszusprechen (vgl. 2.Mo 20,7) und benutzten stattdessen Ersatznamen, vor allem „Herr“ (vgl. Mt 1,20.22 und Fußnote in der Elberfelder Bibel). Andere Ersatzworte waren „Majestät“ (Hebr 1,3; 8,1), „Macht“ (Mt 26,64), „Himmel“ (Lk 15,21) oder „das Wort des Herrn“. Alle diese Bezeichnungen bringen andere Aspekte des Eigennamens Gottes, JHWH, zum Ausdruck.

Der Name „Wort des Herrn“ drückt aus, dass Gott ein Gott ist, der sich den Menschen mitteilen und offenbaren will. Joh 1,1-3 zeigt nun, dass dies in der Person des Sohnes Gottes geschehen ist. Die nächsten Verse zeigen, dass Gott seinem Wesen nach Licht ist. Indem er sich den Menschen offenbart, scheint er in die Finsternis der Menschen hinein (V.4-5). Das Wort Licht kommt im Johannesevangelium viel häufiger vor als in den anderen Evangelien: 23-mal (Mt 7-mal; Mk 1-mal; Lk 7-mal).

Das Faszinierende ist, dass der Sohn Gottes das Wesen Gottes selbst offenbart: Er hat den Vater kundgemacht (V.18). 122-mal spricht das Johannesevangelium vom Vater! Gleichzeitig hat der Herr Jesus sich auch selbst als der ewige Sohn Gottes geoffenbart.

Die Evangelien (und allen voran das Johannesevangelium) verfolgen also das Ziel, in und durch Jesus Christus Gott selbst (besser) zu erkennen. Deshalb: lesen Sie die Bibel sorgfältig und begeben Sie sich auf Entdeckungstour!


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