Markus 7,1-23

Febr 24

Heutige Bibellese:

2.Mose 34,1-35,3 / Markus 7,1-23 / Psalm 42,1-12 / Sprüche 10,17


In diesem Abschnitt wird der Blick wieder auf die allgegenwärtige und vorherrschende Tradition im Judentum gelenkt. Dienst ist wichtig, aber dienen wir wirklich Gott oder nur menschlichen Traditionen?

Wie zuvor 2,23-3,6 bei der Auseinandersetzung über den Sabbat geraten Jesus bzw. seine Jünger auch hier wieder in Konflikt mit der jüdischen Tradition und werden von den Pharisäern und Schriftgelehrten deswegen zur Rede gestellt.

Und wieder versteht Jesus es meisterhaft, Ursprung und Folgen menschlicher religiöser Traditionen aufzudecken. Die Folgen sind ein „Scheingottesdienst“, eine nur äußere Gottesverehrung ohne Beteiligung des Herzens (V.7). Ja noch schlimmer, sie setzen (mindestens teilweise) die Gebote Gottes außer Kraft und ersetzen sie durch Menschengebote (V.8)! Traditionen können zur Legalisierung schlechter, hartherziger Praktiken führen (wenn sie die Menschen z.B. von ihren Pflichten gegenüber den eigenen Eltern entbinden; V.11-13) und verunehren Gott und seine Gebote.

Was ist nun die Quelle solcher menschlicher Traditionen? Das verdorbene menschliche Herz (V.21-23). Menschen, die Gott und seine Gebote wirklich fürchten und ihre Eltern von Herzen lieben, kämen gar nicht auf die Idee, sich von ihren Verpflichtungen ihren Eltern gegenüber „freizukaufen“. Doch das menschliche Herz ist böse. Viele sehen die Arbeit und Mühe, die mit der Pflege alter Menschen verbunden ist und sind gerne bereit, sich für eine „Opfergabe“ freizukaufen. Da das Geld vermutlich dem Tempel zugute kam, profitierten die religiösen Führer natürlich auch davon und so kann man gut verstehen, wie solche Traditionen entstanden.

Bei alledem müssen auch wir uns fragen lassen, ob wir einige Gebote Gottes zugunsten menschlicher Traditionen aufgegeben haben.


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