Matthäus 23,13-39

Febr 04

Heutige Bibellese:

Hiob 37,1-39,30 / Matthäus 23,13-39 / Psalm 29,1-11 / Sprüche 8,1-11


In der Fortsetzung seiner Rede deckt Jesus weitere Irrtümer der Pharisäer auf. Schlimm genug, dass sie selbst nicht in das Reich Gottes hineingingen. Doch sie hinderten auch andere daran, und das vervielfachte ihre Schuld noch (V.13). Bereits in 18,6 hatte Jesus plastisch erläutert, wie schlimm es ist, wenn man anderen Anlass zur Sünde gibt und damit verhindert, dass sie in das Reich Gottes kommen (vgl. den Kontext 18,3-6.14).

Vers 23 zeigt einen anderen Schwachpunkt in der pharisäischen Lehre auf. Kleinlich sorgten sie dafür, dass der Zehnte selbst von den Küchenkräutern gegeben würde. Das war auch in Ordnung. Genauigkeit in den Dingen Gottes ist nie verkehrt. Doch das Wesentliche darf darüber nicht verloren gehen: Barmherzigkeit und Glaube. Man kann das Christentum (und auch das Judentum, aus dem es entspringt) nicht auf das formale Einhalten bestimmter Regeln und Gesetze reduzieren. Wer keinen Glauben an Gott und Jesus Christus hat und nicht Barmherzigkeit übt, ist kein Kind Gottes!

Immer wieder hatte Jesus die Bewohner Jerusalems einschließlich der religiösen Führer in das Reich Gottes eingeladen. Auch in früherer Zeit war Jerusalem als Hauptstadt des Südreiches (Juda) Zentrum des Wirkens der Propheten gewesen. Doch die Stadt hatte sich nicht retten lassen wollen und würde nun zerstört und so lange als Öde gelassen werden, bis ein Überrest im Glauben umkehren und den Messias bei seinem zweiten Kommen als den Gesandten Gottes begrüßen würde. Jesus zitiert hier die gleichen Worte, die die gläubige Volksmenge bereits bei seinem ersten Einzug in Jerusalem ausgerufen hatte (ein Zitat aus Ps 118,26): 

Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe! (Mt 21,9)


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