Matthäus 19,27-20,28

Jan 30

Heutige Bibellese:

Hiob 20,1-22,30 / Matthäus 20,1-28 / Psalm 25,12-22 / Sprüche 6,16-19


Mit diesem Abschnitt enden die Belehrungen, die Jesus seinen Jüngern auf dem Weg von Galiläa nach Jerusalem gibt und mit denen er sie auf seinen Tod und den „Abschied“ von ihnen vorbereitet. Bei Jericho heilt er noch zwei Blinde und dann folgt schon der Einzug in Jerusalem.

Nachdem der reiche Jüngling sich enttäuscht von Jesus abgewandt hatte, weil er sich nicht von seinem Reichtum trennen wollte, stellte Petrus die Frage, was die Jünger für ein Lohn erwarten würde – schließlich waren sie dem Ruf Jesu gefolgt und hatten (im Gegensatz zu dem jungen reichen Mann) alles verlassen!

Jesus versicherte den Jüngern, dass sie als Belohnung bei seinem Wiederkommen in Herrlichkeit auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten würden. Wirklich keine geringe Ehre! Außerdem wird jeder (d.h. auch wir), der um Jesu willen etwas aufgibt, dafür hundertfach „entschädigt“ werden und obendrein ewiges Leben erhalten.

Dann fügt Jesus das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg an. Mit diesem Gleichnis veranschaulicht er, dass Gott in der Austeilung des Lohnes frei ist und nicht immer das erfüllt, was wir Menschen uns ausrechnen. Mancher folgt dem Ruf Jesu früh (wie die Jünger), manche gehen nach dem ersten Ruf zunächst weiter eigene Wege (wie der Jüngling). Manche müssen kaum etwas aufgeben, wenn sie zu Jesus umkehren, weil ihr Leben so völlig verkorkst ist, dass sie eigentlich nichts zu verlieren haben. Andere müssen (menschlich gesprochen) viel aufgeben, um Jesus zu gehorchen. Manche kehren erst kurz vor „Toresschluss“ zu Jesus um – und dennoch erhalten auch die letzten noch den gleichen vollen Lohn wie die ersten. So groß ist Gottes Güte. 

Da andere Aussagen Jesu zeigen, dass es sehr wohl Unterschiede in der Belohnung geben wird (z.B. das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden, Lk 19,11-27, oder auch die Aussage über das Richten der 12 Stämme Israels, das den Jüngern Jesu vorbehalten bleibt, Mt 19,28), gehen viele Ausleger davon aus, dass Jesus in diesem Gleichnis nur von dem Lohn des ewigen Lebens spricht. Das passt auch gut in den Kontext, denn der Reiche hatte nach dem ewigen Leben gefragt (19,16) und auch Jesus hatte in 19,29 (unmittelbar vor diesem Gleichnis) auf den Lohn des ewigen Lebens hingewiesen.


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