Matthäus 9,36-38; 10,1-26a
Heutige Bibellese:
1.Mose 30,1-31,16 / Matthäus 10,1-26 / Psalm 13,1-6 / Sprüche 3,13-18
In den vorigen beiden Kapiteln wurde berichtet, dass viele Menschen, die körperlich Not litten, zu Jesus kamen bzw. gebracht wurden. Jesus hatte Erbarmen mit der Not seines Volkes und heilte sie alle. Während Menschen oft nur ihre körperlichen und materiellen Nöte und Probleme wahrnehmen, sah Jesus tiefer. Er sah ihre eigentliche Not – die geistliche. Sie waren wie Schafe ohne Hirten (weil die religiösen Führer Israels fast alle schlechte Hirten waren, die ihre Schafe nur ausbeuteten und in die Irre führten; vgl. Hes 34; Sach 11). Und er sah auch, dass die Ernte unter dem Volk (im Gegensatz zur religiösen Obrigkeit) groß war (9,36-38). Nur an Arbeitern mangelte es. Daher wies er die Jünger an, um Arbeiter zu beten und sandte sie daraufhin gleich selbst in Zweierteams aus – nachdem er ihnen Vollmacht für ihre Arbeit übertragen hatte (10,1.5).
Zuvor gab er ihnen noch genaue Anweisungen für ihren Dienst (V.5-15). Dieser erste Teil bezog sich auf den damaligen Auftrag der Jünger. Doch dann weitet sich der Blick auf eine spätere Zeit (ab V.16). Der Übergang ist nahtlos, weil Jesus hier nur über Israel spricht und das jetzige Zeitalter der Gemeinde überspringt (davon spricht Jesus zu späterer Zeit). Nach der Entrückung der Gemeinde wird Israel wieder „Missionsvolk“ werden. Dann wird der damals von den Jüngern als „Vorläufern“ begonnene Dienst fortgesetzt werden und auf der ganzen Erde, vor allem aber in Israel, das „Evangelium des Reiches [d.h. der nahe bevorstehenden Königsherrschaft Christi]“ verkündigt werden (V.7; 24,14). Dadurch wird ein gläubiger Überrest in Israel gebildet und das Volk auf das Wiederkommen des Messias und Königs vorbereitet.