Matthäus 10,16-39

Jan 15

Heutige Bibellese:

1.Mose 31,17-32,13 / Matthäus 10,26b-11,6 / Psalm 14,1-7 / Sprüche 3,19-26


Als Jesus seine Jünger zu seinen Lebzeiten aussandte, erlebten sie nichts von den in diesem zweiten (sich auf eine spätere Zeit beziehenden) Teil vorhergesagten Schwierigkeiten. Als die Jünger zurück kamen, berichteten sie Jesus „alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten“ (Mk 6,30; Lk 9,10). Dieser kurze Bericht klingt eher nach Erfolg (vgl. Lk 10,17) und nicht nach Schwierigkeiten.

Das, was Jesus den Jüngern an Ablehnung und Verfolgung ankündigt – Überlieferung an Gerichte, Geißelung in Synagogen, Entzweiung innerhalb der Familien, Schwert statt Frieden, Verlust des irdischen Lebens –, entspricht dem, was die Christen seit Gründung der Gemeinde (am Pfingstfest nach Jesu Himmelfahrt) erlebt haben und in vielen Ländern bis heute erleben.

Dass Jesus hier allerdings nicht an die Gemeinde denkt, sondern als verworfener (vgl. z.B. 9,34) König Israels zu seinem Volk spricht, das ihn erst zu späterer Zeit (wenn er wiederkommt) als seinen Messias und König erkennen wird, zeigt V.23 deutlich:

[...] Denn wahrlich, ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird. (Mt 10,23)

Der Missionsauftrag der Gemeinde gilt weltweit und ist nicht auf Israel beschränkt (nimmt Israel aber auch nicht davon aus). Deshalb ist Kapitel 10 streng genommen nicht an uns gerichtet. Da andererseits aber auch gilt, dass alle Schrift zu unserer Belehrung nützlich ist (2.Tim 3,16), können wir auch aus diesem Abschnitt und den darin gegebenen Warnungen lernen und aus den Verheißungen Trost schöpfen.


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