Matthäus 9,32-34

Jan 13

Heutige Bibellese:

1.Mose 27,46-29,35 / Matthäus 9,18-38 / Psalm 12,1-9 / Sprüche 3,11-12


Kapitel 9 zeigt, wie die Ablehnung und Verwerfung Jesu seitens der religiösen Obrigkeit zunahm. Sie bezichtigten ihn der Gotteslästerung (V.3), monierten, dass er sich den Verachteten zuwandte (V.11) und schrieben seine Wunderwerke dem Wirken Satans (dem Obersten der Dämonen) zu (V.32). Interessant ist, dass die Ablehnung von der religiösen Elite ausging (Hohepriester, Sadduzäer, Pharisäer, Schriftgelehrte) und nicht vom Volk. Die Volksmenge wunderte sich und staunte über Jesu Vollmacht, fürchtete sich, verherrlichte aber auch Gott, der solche Vollmacht verliehen hatte – denn Jesus tat auch Dinge, die nie zuvor in Israel geschehen waren (8,27; 9,8.33). Woher kam dieser Unterschied?

Das Volk war unvoreingenommen und betrachtete das Wirken Jesu offen. Die Theologen waren dagegen in ihrer eigenen Theologie gefangen. Und Jesus sprengte die Grenzen ihres Denkgebäudes. Er passte dort nicht hinein. Sie hatten sich den Messias anders vorgestellt und deshalb lehnten sie ihn ab. Ihnen fehlte die Offenheit, sein Wirken unvoreingenommen zu überprüfen und urteilten vorschnell, dass nur ein dämonischer Geist in ihm wirken konnte. Der bezüglich der jüdischen Religion theologisch völlig ungebildete römische Hauptmann hatte dagegen sofort erkannt, dass Jesus mit göttlicher Vollmacht handelte. Wie beschämend für die theologische Elite!

Das sollte auch uns zu denken geben. Auch wir haben bestimmte Vorstellungen davon, wie Gott in unserer Zeit wirkt und handelt. Lehnen auch wir manche Berichte von Heilungen und Wundern vielleicht vorschnell als Betrug oder dämonisches Wirken ab, weil wir daran gewöhnt sind, solches nicht zu erleben? Natürlich ist bei solchen Beurteilungen Vorsicht geboten, weil gerade in der Endzeit viele falsche Christusse auftreten und viele Menschen mit Zeichen und Wundern verführen werden (24,24; 2.Thess 2,9). Der Punkt ist aber, dass wir Gott nicht durch unser manchmal sehr begrenztes Denk- und Vorstellungsvermögen „einengen“ dürfen!


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