Matthäus 9,1-17

Jan 12

Heutige Bibellese:

1.Mose 26,12-27,45 / Matthäus 9,1-17 / Psalm 11,1-7 / Sprüche 3,9-10


Der heidnische Hauptmann hatte erkannt, dass Jesus Vollmacht besaß – die jüdischen Schriftgelehrten, d.h. die Bibelexperten der damaligen Zeit, dagegen nicht. Als Jesus dem Gelähmten die Vergebung seiner Sünden zusprach, hielten sie das für Lästerung, weil sie nicht erkannten, wer vor ihnen stand. Schließlich zeigte er ihnen seine Vollmacht, indem er den Gelähmten heilte, aber es wird nicht berichtet, dass dies ein Umdenken bewirkt hätte.

Die Berufung des Zöllners Matthäus zeigt wieder, dass Jesus nicht nur über Barmherzigkeit predigte (5,7), sondern selbst barmherzig war – im Gegensatz zu den Pharisäern. Diese legten zwar größten Wert auf die Einhaltung des Gesetzes (Opferdienst, Geben von Almosen und Zehnten usw.), aber ihre ganze Religion war nur äußerer Schein. Und für Zöllner und Sünder hatten sie nichts als Verachtung übrig. Mit dem Zitat aus Hos 6,6 zeigt Jesus ihnen, dass es nicht auf eine äußere Frömmigkeit ankommt, sondern auf die innere Herzenshaltung – und bekräftigt damit nochmals das bereits in der Bergpredigt gesagte.

Auch das Fasten war ein fester Bestandteil der jüdischen Tradition (nicht des Gesetzes; das schrieb nur für den großen Versöhnungstag Fasten vor). Doch mit Jesus brach etwas Neues an. Nicht dass er das Fasten prinzipiell aufgehoben hätte – im Gegenteil. Es kämen Tagen, in denen auch seine Jünger wieder fasten würden (V.15). Aber jetzt war er, der Bräutigam, da, und da sollte man sich in und an seiner Gegenwart freuen anstatt zu fasten! Auf einer Hochzeit zu fasten ist genauso unpassend wie neuer Wein für alte Schläuche. Der würde die Schläuche nur zum Platzen bringen. Und genauso sprengte Jesus die Vorstellungen der jüdischen Obrigkeit.


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