Matthäus 8,18-22
Heutige Bibellese:
1.Mose 24,52-26,11 / Matthäus 8,18-34 / Psalm 10,1-18 / Sprüche 3,7-8
Mit der Bergpredigt (Kap. 5-7) hat Jesus seinen Jüngern die Grundsätze seines Königreiches erläutert. Diese Grundsätze zeugen von einem hohen moralischen Anspruch und man könnte geneigt sein zu denken, dass der König ein sehr strenger Mann sein muss, wenn er solche Grundsätze aufstellt und durchsetzen will. Doch die darauffolgenden Kapitel 8-9 zeigen deutlich, dass dies nicht der Fall ist. Voller Gnade, Liebe und Erbarmen wandte er sich allen Menschen zu, die hilfesuchend zu ihm kamen. Er wies keinen ab! Und er tat sogar noch mehr: nach nur wenigen Jahren gab er sein eigenes Leben, um die Schuld aller, die an ihn glauben würden, auf sich zu nehmen und ihnen den Eingang in sein herrliches Reich zu ermöglichen.
Weil aber Jesus selbst alles für unsere Rettung gegeben hat und weil es unmöglich ist, zwei Herren gleichzeitig zu dienen („auf beiden Seiten zu hinken“; 6,24; 1.Kön 18,21), fordert Jesus von allen, die ihm nachfolgen und in sein Reich kommen wollen, volle Hingabe, ohne Halbherzigkeit, ohne Aufschub, ohne „Wenn und Aber“. Man darf die Entscheidung für Jesus nicht hinauszögern (V.22; es ist gut möglich, dass der Vater des Jüngers noch gar nicht gestorben war und er dessen Tod abwarten wollte). Keiner weiß, ob man in der Zukunft noch die Möglichkeit dazu hat oder das Leben ganz plötzlich und unerwartet endet.
Auch macht Jesus immer wieder deutlich, dass eine Nachfolge nicht zum „Nulltarif“ zu haben ist und manche Unannehmlichkeiten mit sich bringen kann (V.20). Doch das, was er dafür gibt – ewiges Leben und Leben im Überfluss (Joh 10,10), ist jeden Einsatz wert!