Hesekiel 40

Nov 20

Heutige Bibellese:

Hesekiel 40,28-41,26 / 1.Timotheus 6,1-21 / Psalm 118,19-29 / Sprüche 28,2


Der letzte Teil des Buches Hesekiel beschreibt das Tausendjährige Reich: den neuen Tempel (40-43), die neue Form des Gottesdienstes (44-46) sowie die neue Aufteilung des Landes für das Volk (47-48). Hesekiel erhielt diese Visionen im Anfang des 25. Jahres seiner Wegführung bzw. im 14. Jahr nach der Zerstörung Jerusalems, d.h. im April 563 v.Chr. (V.1). Für die Juden und allen voran Hesekiel als Priester war die Zerstörung des Tempels ein schwerer Schlag. Doch gerade in dieser finsteren Zeit ermutigte der HERR sein Volk, indem er ihm zeigte, dass es einen neuen Tempel geben würde. Tatsächlich wurde der zerstörte Tempel unter Serubbabel wieder aufgebaut und 70 1/2 Jahre nach der Zerstörung des salomonischen Tempels eingeweiht (515 v.Chr.; Esr 6,15).

Allerdings war jener Tempel noch nicht die Erfüllung des von Hesekiel geweissagten Tempels (das wird an vielen Details deutlich, am eindrucksvollsten an der in 42,15-19 angegebenen Größe des Vorhofs, die alles je Dagewesene weit übertrifft).

Die erwähnten Palmen (V.16.22.26.31.34.37) erinnern daran, dass der Tempel ein Bild für das Paradies ist. Sowohl das Paradies wie auch der Tempel waren Orte, wo Gott nahe war und der Mensch Gemeinschaft mit Gott hatte. In beiden gab es Bäume (Palmen; vgl. auch 1.Kön 6,29.32). Beide waren auf einem Berg (der von Eden ausgehende Strom setzt eine höhere Lage des Ortes voraus; 1.Mo 2,10). Nach dem Sündenfall wurden die Menschen in östlicher Richtung aus dem Paradies vertrieben und Cherubim bewachten den Zugang (41,18; 1.Mo 3,24). Der Tempel ist ebenfalls nach Osten ausgerichtet und ermöglicht den Menschen von Osten her die Rückkehr zu Gott!

Der Gerechte wird sprossen wie die Palme, wie eine Zeder auf dem Libanon wird er emporwachsen. Die gepflanzt sind im Haus des HERRN, werden grünen in den Vorhöfen unseres Gottes. (Ps 92,13-14)

Palmen sind „aufrechte“ Bäume; sie wachsen gerade nach oben. Sie sind ein Bild für die Glaubenden, die in der Gemeinschaft mit Gott leben („gepflanzt im Haus des HERRN“), d.h. für die, die gerecht (aufrecht bzw. aufrichtig) leben!

Die Stiftshütte bestand nur aus Heiligem und Allerheiligstem. Der Tempel besaß dagegen noch eine Vorhalle vor dem Heiligen und das wird auch beim dritten Tempel der Fall sein (V.48; 1.Kön 6,3; das Wort für Pfeiler kann man auch mit Turm übersetzen). In Joel 2,17 wird diese Vorhalle ebenfalls erwähnt.

Wie die ersten beiden Tempel, wird auch der dritte Tempel Säulen an der Vorhalle haben (V.49; 1.Kön 7,21). Auch die Gemeinde wird als Säule und Grundfeste (oder Stütze) bezeichnet – für die Wahrheit (1.Tim 3,15). Gemeint ist damit die Wahrheit dessen, was Gott in seinem Wort, der Bibel, offenbart (vgl. Joh 17,17) und insbesondere alles, was Jesus Christus betrifft: seine Menschwerdung, sein Tod, seine Auferstehung und Himmelfahrt (vgl. dazu die Fortsetzung in 1.Tim 3,16). Ist Ihre Gemeinde eine solche Säule, die sich auf die Wahrheit Gottes stützt und diese für andere nach außen sichtbar macht?


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