Jeremia 39; 40,1-5

Sept 20

Heutige Bibellese:

Jeremia 39,1-41,18 / Römer 16,8-27 / Psalm 66,1-20 / Sprüche 23,29-35


Dieses Kapitel zeigt, wie die durch Jeremia gegebenen Prophetien sich erfüllten. Die Ereignisse waren so schrecklich, dass sie noch dreimal mit Angabe des genauen Datums genannt werden (52,1-27; 2.Kön 25,1-12; Hes 24,1-2) und einmal ohne Datierung (2.Chr 36,17-20). Bemerkenswert ist vor allem die Erwähnung im Buch Hesekiel. Hesekiel befand sich zu dieser Zeit bereits im babylonischen Exil und normalerweise konnte es Monate dauern, bis sich entsprechende Nachrichten verbreiteten. Aber der HERR informierte Hesekiel bereits an dem Tag, an dem die Belagerung Jerusalems begann!

Nachdem die Stadt erobert war, gab Nebukadnezar den Befehl, Jeremia zu holen und schonend zu behandeln. Offenbar hatte er bereits von dem Propheten gehört! In Kap. 40 werden die Ereignisse etwas ausführlicher beschrieben (40,1 kann durchaus mit 39,14 in Einklang gebracht werden). Jeremia wurde zusammen mit anderen Gefangenen gefesselt nach Rama gebracht (40,1). Dort erst wurde er als der Prophet identifiziert und auf Befehl des Königs (V.11-12) freigelassen und erlaubt, zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, zu gehen (V.14; 40,4-5).

Warum kam dieses schreckliche Gericht über die Stadt Jerusalem? Weil die Menschen seinen Warnungen nicht glaubten und nicht Buße taten, obwohl Jeremia ihnen über 40 Jahre lang – vom 13. Jahr Josias (628/7 v.Chr.; 25,3) bis zum Fall Jerusalems (586 v.Chr.) – genau dies geweissagt hatte (und andere Propheten vor ihm)! An dieser Situation hat sich bis heute nichts geändert. Man meint, dass Gott als „lieber Gott“ jedes Unrecht tolerieren müsse. Man glaubt nicht, dass er einmal jedes Vergehen richten und die Menschen für ihre Sünden zur Rechenschaft ziehen und bestrafen wird. Doch es stimmt einfach nicht, dass nur der Gott des AT ein Gott des Zorns ist, seit dem NT aber ein Gott der Liebe. Gott ändert sich nicht (Mal 3,6; Jak 1,17)! Gott ist Liebe – aber nicht auf Kosten der Gerechtigkeit. Und deshalb wird der Tag des Gerichts kommen, wovor die Bibel jeden (noch nicht erlösten) Menschen warnt. Zu den selbstgerechten Pharisäern sprach Jesus z.B. die warnenden Worte:

Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? (Mt 23,33)

Vielleicht fühlen Sie sich wie ein Außenseiter, wenn sie an diese Dinge glauben und ihren ablehnenden Mitmenschen davon erzählen. Auch Jeremia war ein Außenseiter, weil er auf Gott vertraute und die Menschen warnte. Sie sind in guter Gesellschaft!

Das Kapitel endet mit der Verheißung, die der HERR dem Ebed-Melech durch Jeremia noch vor Ende der Belagerung Jerusalems mitteilte. Dass sie erst hier erwähnt wird, ist kein Beweis für eine „Deplatzierung“. Im Gegenteil! Wenn das Gericht Gottes kommt, werden die Treuen verschont. Die Gottlosen fielen und wurden gefangengeführt. Jeremia dagegen wurde gut behandelt, Ebed-Melech belohnt. Gleiches wird sich wiederholen, wenn der Herr wiederkommt. Alle, die an ihn glauben, werden vom Gericht verschont (Joh 3,18). Sie werden ewiges Leben als Beute erhalten (vgl. V.18) und belohnt werden (Hebr 11,6)!


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