Jeremia 42; 43,8-13

Sept 21

Heutige Bibellese:

Jeremia 42,1-44,14 / Apostelgeschichte 20,3-38 / Psalm 67,1-8 / Sprüche 24,1-2


Der Überrest Judas wollte nach Ägypten ziehen (41,17), doch um den eigenen Plänen einen frommen Anstrich zu geben, gingen alle Heerobersten zu Jeremia und baten ihn, dass er den HERRN, seinen Gott, für sie befragen möge (V.1-2). Dass sie den HERRN nicht auch als ihren Gott bezeichneten, zeigt, dass das Gericht Gottes über sie immer noch kein Umdenken, geschweige denn eine Umkehr, bewirkt hatte. Sie versprachen beim HERRN, alles tun zu wollen, was er ihnen durch Jeremia sagen würde – sei es Gut oder Böse (V.5-6). Meinten sie das ernst? Wir sollten nie etwas versprechen, was wir nicht wirklich zu halten bereit sind!

Jeremia wollte ihren Wunsch erfüllen. Er würde alles mitteilen und nichts weglassen (V.4). Das ist ein guter Vorsatz auch für unsere Zeit. Wenn Prediger meinen, bestimmte anstößige Botschaften nicht mehr verkündigen zu können – dann wird das Predigen fade, geschmacklos, langweilig und die Menschen bleiben weg (Kol 4,6; Mk 9,50). Nur wenn das ganze Wort Gottes ohne Abstriche verkündigt wird, kann es seine Kraft voll entfalten (Hebr 4,12)!

Jeremia erhielt erst nach 10 Tagen eine Antwort vom HERRN (V.7). Hätte er sich die Antwort selbst ausgedacht, wäre es schneller gegangen. Haben auch wir genügend Geduld, um zu warten, bis der HERR uns unsere Fragen beantwortet?

Die Antwort des HERRN war kurz (V.10-12) und sehr verheißungsvoll: Sie sollten im Land bleiben, den König von Babel nicht fürchten. Dann würde er sie segnen und mit ihnen sein!

Das hätte als Antwort eigentlich gereicht, aber weil der HERR die Herzen der Menschen kannte, fügte er noch eine mehr als doppelt so lange Mahnung hinzu, um ihnen mitzuteilen, was sie im Falle des Ungehorsams erwartete: Krieg, Hunger, Seuchen – genau das, wovor sie sich fürchteten und was sie zu der Flucht nach Ägypten bewegte (V.13-18)! Und Jeremia selbst warnte sie auch noch einmal davor, nach Ägypten zu ziehen (V.19-22). Er kannte ihre Herzen. Tatsächlich wurde Ägypten 568 v.Chr. von den Babyloniern erobert und die Prophetie von 43,8-13 erfüllt.

Es ist ein Irrtum zu glauben, Unglück oder Unheil vermeiden zu können, indem man entgegen dem Wort Gottes handelt! Das bestätigt sich immer wieder. Wer dagegen seinem Wort und Willen gehorcht, erlebt den Segen Gottes auf dessen Wegen.


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