Jeremia 37-38

Sept 19

Heutige Bibellese:

Jeremia 37,1-38,28 / Römer 15,25-16,7 / Psalm 65,1-14 / Sprüche 23,26-28


Die Kapitel 37-45 sind chronologisch angeordnet und beschreiben die Ereignisse, die während der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier stattfanden.

Im neunten Regierungsjahr König Zedekias wurde Jerusalem belagert (2.Kön 25,1). Vermutlich fällt die Freilassung der Sklaven (34,8-10) in diese Zeit. Dann zog das Heer des Pharao von Ägypten aus, um Juda zu Hilfe zu kommen (37,5.7). Das geschah sicher mit dem Hintergedanken, Juda wieder unter ägyptische Kontrolle zu bringen. Die Babylonier unterbrachen die Belagerung Jerusalems im neunten oder zehnten Regierungsjahr Zedekias (37,5). In dieser Belagerungspause wurde Jeremia von den Boten des Königs befragt (37,6-10; 21,1-10). Man hielt den Abzug der Babylonier für ein gutes Zeichen. Das von Jeremia angekündigte Gericht Gottes schien nicht zu kommen – und die falschen Propheten werden das zum Anlass für äußerst positive Prophetien genutzt haben. Doch Jeremia hatte eine ernüchternde Nachricht: die Babylonier würden wiederkommen, die Stadt bekämpfen, einnehmen und niederbrennen (V.8)! Nachdem die Gefahr durch die Babylonier abgewendet zu sein schien, wurden die freigelassenen Sklaven wieder versklavt (34,11). Jeremia wurde gefangen genommen, als er die Stadt Jerusalem verlassen wollte (37,11-16). Man warf ihm Desertation vor – eine Anklage die angesichts seiner Aufforderungen, zum Feind überzulaufen (21,9), leicht erhoben werden konnte. Jeremia versuchte sich zu verteidigen und bezeichnete die Vorwürfe als Lüge, doch vergeblich. Bestimmt hat der Herr Jesus auch an Jeremia gedacht, als er seinen Jüngern sagte:

Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. (Mt 5,11-12)

Falls also Ihnen so etwas passiert oder bereits passiert ist: Seien Sie nicht niedergeschlagen, sondern freuen Sie sich und jubeln, weil Sie im Himmel großer Lohn erwartet, der allen Schaden und Ansehensverlust mehr als wettmachen wird!

Dann setzten die Chaldäer die Belagerung Jerusalems fort – wie von Jeremia vorhergesagt. Im zehnten Jahr Zedekias wurde Jeremia heimlich zum König geholt und konnte bewirken, dass er in den Wachhof verlegt wurde (37,17-21). Dort empfing er weitere Botschaften vom HERRN (32,1-5; vgl. 34,1-7; 33,1). In dieser Zeit kaufte er auch den Acker seines Cousins (32,6-44).

Nachdem Jeremia dem Volk geraten hatte, zu den Babyloniern überzulaufen (38,1-3), wurde er in eine schlammige Zisterne geworfen und durch Ebed-Melech gerettet (38,4-13). Die Brotvorräte in der Stadt waren aufgebraucht; es herrschte Hunger (38,9; 2.Kön 25,3). Es erfolgte eine erneute heimliche Befragung durch den König Zedekia (38,14-28). Jeremia blieb bis zur Eroberung Jerusalems im Wachhof (38,13.28; 39,14).


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