Jeremia 33,2-3

Sept 17

Heutige Bibellese:

Jeremia 33,1-34,22 / Römer 14,1-23 / Psalm 63,1-12 / Sprüche 23,19-21


Gott hat einen Namen: JHWH (in vielen Bibelübersetzungen mit HERR wiedergegeben)! Doch welche Vokale ergänzt werden müssen, um den Namen Gottes aussprechen zu können, lässt sich heute nicht mehr so genau sagen. Das Hebräische ist nämlich eine Konsonantensprache und die Vokalisierung wurde erst viel später vorgenommen: wohl im 8. bis 10. Jh. n.Chr. von den sogenannten Masoreten. Wenn man mit einer Sprache vertraut ist, sind Vokale „Luxus“. Mit etwas Übung kann man sie auch dann korrekt ergänzen, wenn sie nicht ausgeschrieben sind. Doch mit der Niederschlagung des ersten jüdischen Aufstandes (66-73 n.Chr.) begann die Zerstreuung der Juden. Ein Viertel der Bevölkerung war getötet worden, zahlreiche andere verließen das Land oder wurden als Sklaven verkauft.

Als Folge davon wurde das Hebräische irgendwann nicht mehr gesprochen, es wurde auch für die Juden zu einer „fremden“ Sprache. Die Vokalisierung wurde nötig, um das Lesen weiterhin zu ermöglichen.

Aus Ehrfurcht vor dem Namen Gottes bzw. aus Furcht davor, ihn zu missbrauchen (2.Mo 20,7), sprechen die Juden diesen Namen nicht aus. Beim Lesen das Alten Testaments wird anstelle seines Eigennamens „Adonaj“, d.h. „Herr“, gesagt. Deshalb wurden bei der Vokalisierung von JHWH die Volkale „eoa“ ergänzt (das Zeichen für ă kann auch für ě stehen). Das ergibt Jehova, den Namen, der lange Zeit in deutschen Bibeln benutzt wurde (und von den „Zeugen Jehovas“ bis heute benutzt wird). Inzwischen halten viele Forscher die Vokalisierung des Namen mit „Jahwe“ für wahrscheinlicher.

Doch wichtiger als die Kenntnis der Vokale ist, dass Gott einen Namen hat! Er ist ein persönlicher Gott, der auch einen Namen hat und den wir mit Namen nennen (ihn anrufen dürfen; V.3). Die Bibel offenbart uns viele verschiedene Namen Gottes, die uns sein Wesen offenbaren und die gleichzeitig Verheißungen sind, wie er handelt. JHWH bedeutet „Ich bin, der ich bin“ bzw. „Ich werde sein, der ich sein werde“ (2.Mo 3,14), womit die ewige Existenz und Unwandelbarkeit Gottes ausgedrückt wird. JHWH ist der Erlöser-Name Gottes. Als die Sünde in die Welt kam und die Erlösung des Menschen notwendig wurde, war es JHWH Elohim (Elohim bedeutet Gott), der die sündigen Menschen suchte und sie mit Fellen bekleidete (1.Mo 3,9-13.21). Die erste ausdrückliche Offenbarung seines Namens JHWH geschah in Verbindung mit der Erlösung seines Volkes aus Ägypten (2.Mo 3,13-15).

Weitere Namen Gottes sind JHWH-Rapha, „der HERR, der dich heilt“ (2.Mo 15,26); JHWH-Schalom, „der HERR unser Friede“ oder „der HERR sende Frieden“ (Ri 6,24); JHWH-Zidkenu, „der HERR, unsere Gerechtigkeit“ (23,6; 33,16); JHWH-Schammah, „der HERR ist gegenwärtig“ (Hes 48,35).

Die Offenbarung Gottes erlangt ihren Höhepunkt im NT mit der Person Jesu Christi (Mt 11,27). Jesus ist die griechische Form des Hebräischen Jehoschua, was bedeutet „der HERR ist Heil“ bzw. „Rettung“ (vgl. Mt 1,21). Er ist es, der für unsere Rettung gestorben ist. Zu ihm dürfen wir beten. Aber wir dürfen auch in seinem Namen zum Vater beten! Nutzen wir dieses große Vorrecht?

Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, [...] Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben. (Joh 14,13; 16,23)


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