Jeremia 36,20-32

Sept 18

Heutige Bibellese:

Jeremia 35,1-36,32 / Römer 15,1-24 / Psalm 64,1-11 / Sprüche 23,22-25


Nachdem die obersten Männer Jerusalems die Worte Jeremias gehört hatten, gingen sie zum König. Der König ließ die Rolle holen und sie wurde vor seinen Ohren verlesen. Und was war seine Reaktion? Als König Josia die Worte Gottes hörte, zerriss er vor Schreck seine Kleider und befragte den HERRN, weil er erkannte, dass der Zorn Gottes auf dem Volk ruhte, weil ihre Väter die Worte des Gesetzes nicht befolgt hatten (2.Kön 22,12-14). Doch von Jojakim und seinen Knechten hören wir solches nicht. Weder erschraken sie, noch zerrissen sie ihre Kleider (V.24). Die einzige Reaktion war, dass der König immer dann, wenn drei oder vier Spalten gelesen worden waren, sein Schreibermesser nahm, die Spalten abschnitt und im Kohlenfeuer verbrannte!

Vergleichbares geschieht heute durch eine gewisse Bibelkritik, die ebenfalls Gottes Wort „zerschneidet“ und große Teile (oder gar alles) davon wegwirft und zu Menschenworten umdeklariert. Und verglichen damit ist Jojakims Tat noch harmlos, denn heute tastet man eine noch viel kostbarere Offenbarung Gottes an: die Lehre von Jesus Christus! Und wenn Jojakim schon nicht ungestraft davonkam (vgl. V.30, wo ihm zum zweiten Mal gesagt wird, dass er keinen Nachkommen haben würde, der ihm auf den Thron folgt; vgl. 22,30), wie viel weniger diejenigen, die heute Gottes Wort antasten.

Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott seinen Teil wegnehmen von dem Baum des Lebens und aus der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben ist. (Offb 22,18-19)

Doch Gottes Wort lässt sich nicht vernichten. Es währt ewig. Jeremia ließ Baruch eine neue Rolle beschreiben, auf der noch viele weitere Worte hinzugefügt wurden. In der Kirchengeschichte hatte es immer wieder Versuche gegeben, alle Bibeln zu verbrennen und das Wort Gottes zu vernichten. Sowohl von Seiten der Heiden als auch innerhalb der päpstlichen Kirche gab es Angriffe auf das Wort Gottes. Doch die Bibel hat sie alle überstanden!

Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen. (Lk 21,33)

Gleiches gilt auch für die Diener des HERRN. Der König versuchte, Baruch und Jeremia zu finden und festnehmen zu lassen – aber vergeblich. Der HERR hatte sie verborgen (V.26). Nicht immer schützt der Herr seine Zeugen. Viele haben für ihn sein Leben gelassen. Und dennoch gilt: So gewiss Gottes Wort nicht völlig vernichtet wird, genauso wenig gelingt es dem Feind, alle seine Diener zu beseitigen!


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