2.Könige 23,31.36-37; 24,1-7.18

Aug 30

Heutige Bibellese:

2.Könige 23,36-25,21 / Römer 1,18-32 / Psalm 45,1-18 / Sprüche 22,8


Nach dem Tode Josias läuft alles schnell dem Ende entgegen. Der Heilige Geist verzichtet darauf, nähere Einzelheiten aus den Leben der letzten vier Könige Judas zu berichten, obwohl zwei der Könige durchaus längere Zeit regierten (Jojakim und Zedekia, je 11 Jahre; 23,36; 24,18). Drei der letzten vier Könige waren Söhne Josias (Joahas und Zedekia von Hamutal, Jojakim von einer anderen Frau mit Namen Sedua; 23,31.36; 24,18).

Während der Regierungszeit Josias (641-609 v.Chr.) begann der Sturz der Weltmacht Assur, und zwar mit der Eroberung Babels durch den Chaldäer Nabupolassar (626-605 v.Chr.). 624 besiegten die Meder die Skythen; 620 v.Chr. war Mesopotamien fest in Nabupolassars Hand. Assur bekam einen mächtigen Gegner im Nordosten. 614 v.Chr. wurde Assur von den Medern eingenommen, 612 v.Chr. eroberten die Meder und Babylonier zusammen Ninive, die Hauptstadt des assyrischen Reiches. Assur-ubalit II., der König von Assur, floh in die Festung Haran. Trotz des Bundes mit Pharao Necho von Ägypten war die Festung nicht zu halten. Josia fiel 609 v.Chr., als er den Pharao bei Megiddo aufhalten wollte. Die Meder und Babylonier siegten bei Karkemisch über Ägypten und Assur. Nach dem Tode Josias und der dreimonatigen Regierungszeit des Joahas wurde Josias ältester Sohn Jojakim König.

Zwischen 608 und 605 v.Chr. kam es in Euphrat-Nähe zu vielen Kämpfen zwischen den ägyptischen und babylonischen Truppen, bis der Kronprinz Nebukadnezar 605 v.Chr. erneut bei Karkemisch über die Ägypter siegte (Jer 46,2). Er verfolgte sie bis an den Bach Ägyptens (24,7) und nahm dabei auch Aschkelon ein. Nach der Niederlage der Ägypter übernahmen die Babylonier so viel Land, dass ihr Reich eine größere Ausdehnung hatte als zuvor das Assyrische. Dieses neue Weltreich wurde das Neubabylonische Reich genannt (605-639 v.Chr.). Auch Juda war nicht mehr von den Ägyptern abhängig, sondern wurde babylonisches Einflussgebiet (24,7).

605 v.Chr. starb Nebukadnezars Vater und Nebukadnezar wurde König von Babylon. Zu dieser Zeit zog er auch gegen Jerusalem hinauf (24,1) und deportierte einige begabte Männer der Oberschicht, unter ihnen auch Daniel und seine Freunde (Dan 1,1; vgl. Jer 52,28-30 bezüglich der anderen drei Deportationen). Jojakim wurde für drei Jahre Nebukadnezars Knecht (24,1). Er hatte aber nicht nur unter der babylonischen Herrschaft zu leiden (chaldäischen Streifscharen), sondern auch unter den Aramäern, Moabitern und Ammonitern (24,2) – und das nicht wegen seiner Sünden (obwohl auch er ein gottloser König war; er verbrannte die Schriftrolle, auf die der Schreiber Jeremias die Worte Gottes geschrieben hatte; Jer 36), sondern wegen der Sünden Manasses, die er während seiner 55-jährigen Herrschaft begangen hatte, u.a. wegen des Blutes unschuldiger Menschen, das er vergossen hatte (V.4; 21,16). Nach drei Jahren revoltierte Jojakim gegen die babylonische Oberherrschaft (V.1). Das geschah vermutlich 601 v.Chr., nachdem die Ägypter Nebukadnezar an der Grenze Ägyptens zurückgeschlagen hatten. Daraufhin griff Nebukadnezar 597 v.Chr. Juda an. Jojakim wurde von Nebukadnezar mit ehernen Fesseln gebunden nach Babel gebracht (2.Chr 36,6). Als er kurz darauf starb, erhielt er kein königliches Begräbnis, sondern ein „Eselsbegräbnis“, d.h. er wurde einfach weggeworfen (Jer 22,18-19). Die Ortsangabe in Jeremias Prophetie „weit weg vom Tore Jerusalems“ kann sich auf Babel beziehen oder aber bedeuten, dass Jojakim noch einmal freikam.


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