Nahum

Aug 25

Heutige Bibellese:

Nahum 1,1-3,19 / 2.Korinther 11,16-33 / Psalm 41,1-14 / Sprüche 22,1


Die Assyrer waren eine mächtige, brutale und daher allseits gefürchtete Nation. Unter Bescheidenheit litten sie nicht. Assurbanipal II. wurde auf einer Reliefinschrift als „König des Universums“ betitelt. Doch der wahre König des Universums wollte dem assyrischen Reich und dessen Herrscher schon bald ein Ende machen (2,13-14). Der Hinweis auf Löwen in diesen Versen ist kein Zufall. Löwen waren in der Umgebung Ninives ein Problem. Deshalb jagte der König Löwen – um seine Tapferkeit zu beweisen und mitzuhelfen, die Löwenpopulation zu dezimieren. Doch der HERR würde die Rollen umkehren und aus dem Jäger einen Gejagten machen.

Der Sturz Assurs begann mit der Eroberung Babels durch den Chaldäer Nabupolassar (626 v.Chr.). 624 v.Chr. besiegten die Meder die Skythen, 620 v.Chr. war ganz Mesopotamien fest in Nabupolassars Hand. Im Nordosten ging er gegen die Assyrer vor. 614 v.Chr. wurde die Stadt Assur von den Medern eingenommen, 612 v.Chr. eroberten die Meder und Babylonier zusammen Ninive. Allerdings war die Eroberung dieser riesigen Stadt (vgl. Jon 3,3) kein einfaches Unterfangen. Der Meder Kyaxares hatte Ninive im Norden umstellt. Nabupolassar von Babylon ging mit ihm ein Bündnis gegen die Assyrer ein. Dieses wurde durch eine Eheschließung zwischen Kyaxares Tochter Amunia und Nabupolassars Sohn Nebukadnezar besiegelt. Nebukadnezar wurde später der König des babylonischen Reiches und Gottes Gerichtswerkzeug an Jerusalem.

Der assyrische König zog seine Heere in der Stadt zusammen. Dreimal setzten sie zum Ausbruch aus der Stadt an. Sie fügten den Belagerern so große Verluste zu, dass Nabupolassar große Mühe hatte, die Meder von einer Flucht abzuhalten. Als die Assyrer ihren großen Erfolg mit einem Trinkgelage feierten (3,11), wurden sie von den Belagerern angegriffen (die von einem Überläufer von der Trunkenheit erfahren hatten). Der Überraschungsangriff war erfolgreich. Die Truppen wurden in die Flucht geschlagen und in den Tigris getrieben. Der Stadtkern Ninives wurde dagegen erst eingenommen, nachdem im dritten Jahr der Belagerung nach starken Regenfällen eine Flutwelle die Umfassungsmauer niederriss (2,7). Als der König keine Hoffnung mehr sah, sein Leben zu retten, schloss er sich im Palast ein und verbrannte sich mitsamt seinen Schätzen. Die Sieger drangen in die Stadt ein, schafften gewaltige Mengen Beute fort und steckten die Stadt an, so dass sie vom Feuer völlig zerstört wurde.


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