Jesaja 36-39

Aug 11

Heutige Bibellese:

Jesaja 37,1-38,22 / 2.Korinther 1,12-2,4 / Psalm 32,1-11 / Sprüche 21,3


Das Buch Jesaja besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: Kap. 1-35 und Kap. 40-66. Dazwischen befindet sich ein historischer Zwischenteil (Kap. 36-39), der manchmal als eigener Teil, oft aber zum ersten Teil gezählt wird. Warum hat es dem Heiligen Geist gefallen, diesen historischen Einschub in dieses prophetische Buch einzufügen? Dafür können mehrere Gründe angeführt werden:

1.) Manche Ereignisse, die das Volk Gottes betreffen, erscheinen einem Historiker (der die großen Weltereignisse aufzeichnet) und manchmal auch uns unbedeutend, aber nach den Maßstäben Gottes sind sie von höchster Bedeutung und deshalb auch in der Bibel aufgezeichnet. Die Wichtigkeit der Ereignisse von Kap. 36-39 wird auch dadurch bezeugt, dass sie insgesamt dreimal in der Bibel berichtet werden (vgl. 2.Kön 18-19; 2.Chr 29-30; die Berichte sind keine reine Wiederholung, sondern ergänzen sich stellenweise).

2.) Auch diesen Teil kann man prophetisch deuten. Hiskia war ein Sohn Davids, der von Feinden bedrängt wurde und an den Rand des Todes kam, aber gerettet wurde und weiterregierte. Darin ist er eine Vorschattung des großen Davidsohnes, der ebenfalls, von Feinden bedrängt, dem Tod ausgeliefert wurde, aber auferweckt wurde und wiederkommen wird, um zu regieren.

3.) Die Kapitel deuten den Machtwechsel von Assur (36-37) nach Babylon (39) an, entsprechend der Tatsache, dass im ersten Teil die assyrische Bedrohung im Vordergrund steht, während im zweiten die Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft vorausgesagt wird.

4.) Zwei wichtige Briefe werden in diesem Abschnitt erwähnt. Der erste kam von Assur, wurde von Hiskia im Gebet vor Gott gebracht und mit Errettung erhört (37,14-20). Der zweite stammte vom König von Babel (39,1), schmeichelte Hiskia, wurde von ihm nicht ins Gebet vor Gott gebracht und führte schließlich zum Untergang Judas und zur Babylonischen Gefangenschaft – dem Zustand, an dem der zweite Teil (ab Kap. 40) einsetzt.

Der historische Zwischenteil ist also kein „Fremdkörper“, sondern eine historische „Brücke“, durch welche die beiden Teile logisch verknüpft werden.


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