2.Könige 11; 12,3-4

Juli 15

Heutige Bibellese:

2.Könige 11,1-12,22 / 2.Thessalonicher 2,1-17 / Psalm 12,1-9 / Sprüche 19,8-9


Auch in Juda und Jerusalem kam es zu einer Reformation. Sie ging von dem jungen König Joasch und dem Priester Jojada aus. Doch auch hier sind Schwächen sichtbar (vgl. Off 3,2): Joasch folgte dem HERRN nur, solange der Priester Jojada ihn unterwies, und die Höhen blieben als Opferstätten erhalten (dort wurde kein Götzendienst verübt, denn die Götzenaltäre waren vernichtet worden; doch auch der HERR durfte dort nicht verehrt werden, sondern nur in Jerusalem; 11,18; 12,3-4; 5.Mo 12,11).

Nach dem Tod Ahasjas versuchte Atalja, alle königlichen Nachkommen zu ermorden und selbst Königin zu werden. Doch ein Sohn Ahasjas wurde gerettet. Joscheba, die Schwester Ahasjas, die mit dem (Hohe-)Priester Jojada verheiratet war (2.Chr 22,11), verbarg Joasch zusammen mit seiner Amme in der Bettenkammer, einem Gemach im Tempel. Vermutlich wurde dieser Raum äußerst selten betreten, so dass er sich als Versteck eignete. Sieben Jahre wurde Joasch verborgen gehalten; nur wenige Vertraute wussten von seiner Existenz und seinem Aufenthaltsort. Dann kam im siebten Jahr der Zeitpunkt, an dem er an der Seite des Priesters und in Begleitung der Leibwächter der Öffentlichkeit gezeigt und zum König gesalbt wurde (V.4.12).

Der zum Tode geweihte Thronerbe ist wieder ein Bild von dem Herrn Jesus. Jesus, der König, lebt! Er ist verborgen im Himmel und das Volk (Israel bzw. die ganze Welt), weiß und ahnt nichts von der Existenz des Königs, außer wenigen Auserwählten. Doch nach „sechs Jahren“ (symbolisch zu verstehen; sechs ist die Zahl des unerlösten Menschen und damit des gegenwärtigen Zeitalters) kommt der Zeitpunkt, an dem er inmitten seiner Heiligen wiederkommen (1.Thess 3,13; 2.Thess 1,10), sich der Öffentlichkeit zeigen und seine Königsherrschaft antreten wird. Doch zuerst zeigte der Hohepriester den Obersten und Leibwächtern den Königssohn (V.5). Vor dem Wiederkommen des Herrn inmitten seiner Heiligen wird er selbst sich seinen Heiligen zeigen: bei der Entrückung (1.Thess 4,13-18). Danach trat Joasch zusammen mit dem Priester in die Öffentlichkeit. Der Herr Jesus ist Priester und König zugleich (Sach 6,13). Deshalb sind wieder einmal zwei Personen notwendig, um die verschiedenen Aspekte seiner Person abzubilden.

Jesus ist nicht nur der verborgene König im Himmel, sondern auch auf der Erde: überall dort, wo sich Menschen in seinem Namen versammeln, ist er verborgen gegenwärtig (Mt 18,20). Nur wenige wissen davon. Besonders schlimm steht es um diejenigen, die zwar viel von Jesus (als historische Person) halten, aber eben nicht glauben, dass er noch lebt – und zwar leibhaftig, nicht nur in uns oder in unserer Erinnerung! Was werden sie tun, wenn Jesus wiederkommt und alle rufen: „Der König lebt!“ (vgl. V.12)? Dann wird es zu spät sein, den Irrtum zu bedauern. Dann werden sie ihn mit eigenen Augen sehen, wie Atalja davonrennen und wissen, dass ihr Ende gekommen ist (V.13.16). Die Vernichtung der Thronräuberin Atalja ist auch Bild für die Vernichtung des falschen Königs, der sich in der Endzeit in Juda erheben (und damit wie Atalja zum Thronräuber werden wird) und zum Götzendienst verführen wird, aber schließlich dem wahren König wird weichen müssen (Dan 11,36; vgl. 2.Thess 2,4.8).

Im Volk war die Freude über den lebenden König groß (V.14.20). Doch die Freude, die herrschen wird, wenn der König der Könige (Off 19,16) wiederkommen wird, wird die damalige Freude weit übertreffen! Freuen Sie sich schon auf das Kommen des Königs?


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