1.Könige 12,26-33; 13,33-34

Juli 02

Heutige Bibellese:

1.Könige 12,20-13,34 / Galater 3,6-29 / Psalm 150,1-6 / Sprüche 18,10


Der erste König Israels, des Nordreiches, war Jerobeam I. (später gab es noch einen König diesen Namens, Jerobeam II., Urenkel Jehus). Der HERR hatte ihm eine große Verheißung gegeben: Wenn er wie David nach den Ordnungen und Geboten des HERRN leben würde, dann wollte der HERR ihm ein beständiges Haus bauen (d.h. Nachkommenschaft und Königtum sichern; 11,38). Doch was tat Jerobeam? Er überlegte „in seinem Herzen“ (V.26). Rehabeam hatte sich immerhin noch mit den Alten und Jungen beraten, doch am besten ist es immer, den Herrn zu fragen. Denn im Herzen trägt der Mensch viele böse Gedanken (Mk 7,21-22) – und ihnen ging Jerobeam nach. Er fürchtete, dass das Volk, wenn es weiterhin zu den Festen nach Jerusalem reisen würde, sich der ursprünglichen Einheit des Volkes bewusst werden und die Wiedervereinigung mit Juda anstreben würde (er selbst erkennt Rehabeam noch als rechtmäßigen Herrn des Volkes Israel an, V.27!). Er glaubte nicht, dass der HERR zu seiner Verheißung stehen würde! Deshalb fertigte er zwei goldene Kälber an (V.28) und gab sie dem Volk mit den gleichen Worten, die Aaron gebraucht hatte, nachdem er das Goldene Kalb angefertigt hatte (2.Mo 32,4.8). Das auch Jerobeam goldene Kälber als „Gottes“-Bilder wählte, ist wohl darauf zurückzuführen, dass er (wie einst das Volk Israel) während seines Aufenthaltes in Ägypten (11,40) die Verehrung der Naturgewalten in Form des Apis-(Stier-)Kultes kennen gelernt hatte. Das eine Bild stellte er in Bethel auf, an der Grenze zwischen dem Nord- und dem Südreich, das andere in Dan, ganz im Norden des Landes. So erhielt der Götzendienst Einzug in Israel. Diese Sünde (an der Jerobeam festhielt und über die er nie Buße tat) führte zur Vernichtung seines Hauses (13,33-34) und wurde als „Weg Jerobeams“ geradezu sprichwörtlich (15,34; 16,19.26; 22,53; vgl. 15,26.30; 16,13; 21,22; 2.Kön 3,3; 10,31; 2.Chr 28,19).

Eines der drei großen Feste Israels, das Laubhüttenfest, fand am 15. des siebten Monats statt. Jerobeam ließ ein entsprechendes Fest einen Monat später stattfinden (V.32). Auch bezüglich des Opferns war er ein „Nachmacher“. Salomo hatte zu den großen Festen selbst geopfert, was sonst nur die Priester durften (9,25). Vermutlich war das der Grund, warum auch Jerobeam selbst auf den Altar stieg, um selbst zu opfern (V.32-33). Auch der Satan ist ein Nachahmer (vgl. Off 13,3.11, Nachahmung von Christus: getötet, Todeswunde geheilt, Lamm; aber es redet wie ein Drache – das zeigt, das es nicht echt ist!).

Alles ähnelte dem von Gott eingesetzten Gottesdienst, und dennoch war es Götzendienst. Götzendienst zog auch nach der Christianisierung des Römischen Reiches unter Kaiser Konstantin in die Kirche ein. Um den Heiden den Übertritt zu erleichtern, übernahm man die heidnischen Feste, indem man sie etwas umdeutete. So kam es zur Marien- und Heiligenverehrung. Und selbst das Weihnachtsfest ist heidnischen Ursprungs, denn am 25. Dezember feierte man die Geburt Mithras!


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