1.Könige 11,1-12,19

Juli 01

Heutige Bibellese:

1.Könige 11,1-12,19 / Galater 2,11-3,5 / Psalm 149,1-9 / Sprüche 18,8-9


David war der König nach dem Herzen Gottes. Unter ihm wuchs das Königreich (im Wesentlichen) auf die vom HERRN vorhergesagte Größe an. Unter Salomo befand sich das Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht und seines Glanzes. Die weitere Geschichte Israels zeigt, wie sich dieses vom HERRN den Menschen anvertraute Reich entwickelte. Die traurige Entwicklung, die das Reich unter menschlicher Verantwortung nahm, ist leider kein Einzelfall. Den gleichen Abwärtstrend kann man auch in der Kirchengeschichte (und daher auch Off 2-3, wo diese prophetisch zuvor beschrieben wurde) beobachten sowie überall, wo der Herr dem Menschen Verantwortung überträgt. Es ist daher sehr empfehlenswert, die Geschichte Israels sowie die Kirchengeschichte gründlich zu studieren, um daraus zu lernen und gleiche Fehler zu vermeiden (Röm 15,4; 1.Kor 10,11)!

Der Anfang Salomos war sehr gut, aber in der zweiten Hälfte seiner Regierungszeit verließ er seine erste Liebe und Treue dem HERRN gegenüber (11,6.9-11; Off 2,4), schaffte sich viele Pferde an (10,26), liebte viele Frauen, baute Höhen (Opferstätten) für die ausländischen Götter seiner Frauen und betrieb Götzendienst (11,1-8). Dies entspricht „Ephesus“, dem Niedergang in der nachapostolischen Kirche. Als Folge davon tritt Widerstand auf (11,14-40), was der Bedrängnis und Verfolgung in Smyrna (Off 2,9-10) entspricht, der großen Christenverfolgung im 2. und 3. Jahrhundert.

Unter Rehabeam zerfällt das Reich. Es bleibt ein treuer Überrest, Juda, der dort ist, wo der Name des HERRN ist (in Jerusalem) – und eine große Masse, die zwar fromm ist, aber unter frommem Deckmantel den Götzen dient. Dies entspricht dem Zustand, der im Sendschreiben an Pergamus beschrieben wird. Unter Konstantin wurde das Christentum Staatsreligion, die Kirche zerfiel in „zwei Teile“: echte Glaubende und Namenschristen, die des Vorteils wegen oder aus anderen Gründen zur Kirche kamen, sich aber nie vom Götzendienst lösten.

Das Haus Omris entspricht „Thyatira“, der mittelalterlichen Kirche. Omris Sohn Ahab heiratete Isebel, die Tochter des heidnischen Königs von Sidon. Isebel wird auch in Off 2,20 erwähnt. Auf das Haus Omri folgt das Haus Jehu. Jehu scheint der einzige gute König des Nordreiches gewesen zu sein. Er rottete das gottlose Haus Ahabs aus, doch auch sein Werk war nicht vollkommen – wie die protestantische Kirche („Sardes“, vgl. Off 3,1-2; die Reformation war „vollkommen“, sie war das Werk Gottes; aber was daraus entstand, die protestantische Kirche, war nicht vollkommen).

Später erkannte man die Schwächen von „Sardes“ und es kam zur Erweckungsbewegung („Philadelphia“). Diese kirchengeschichtliche Phase finden wir in den Erweckungen unter Hiskia und Josia (Könige von Juda) vorgebildet. Dennoch war der Abwärtstrend unaufhaltsam. Schon bald nahmen Lauheit gegenüber dem HERRN und Götzendienst wieder überhand („Laodizäa“, die Kirche der Endzeit) – und führten schließlich zum Gericht Gottes und dem Ende des Reiches Israel!

Die Bücher der Könige behandeln vor allem die Geschichte der 10 Stämme, das abgefallenen Volkes. Die menschliche Verantwortung und Schwäche wird nicht verschwiegen. Die Bücher der Chronik behandeln dagegen hauptsächlich Juda, den „frommen Überrest“ und zeigen, wie sich die Dinge vom Ratschluss Gottes aus darstellen.


Nächster Tag Vorheriger Tag