1.Könige 9,11-15.19; 10,2.11.14.22.26

Juni 30

Heutige Bibellese:

1.Könige 9,1-10,29 / Galater 2,1-10 / Psalm 148,1-14 / Sprüche 18,6-7


Dass Salomo außer in Jerusalem auch in vielen anderen Städten Befestigungsanlagen baute, ist durch archäologische Funde bestätigt worden. In Hazor, Megiddo und Geser (V.15) hat man jeweils Stadttore mit 6 Kammern (vgl. Hes 40,10) und 2 Türmen gefunden, die auch in ihren Abmessungen fast identisch sind. Das ist ein sehr starkes Indiz dafür, dass sie von zentraler Stelle aus geplant wurden; sie müssen von einem königlichen Bauherrn stammen. Da sie auf das 10. Jh. v.Chr. datiert werden, muss Salomo der Bauherr gewesen sein – genau wie die Bibel sagt.

Dass gerade Hazor, Megiddo und Geser erwähnt werden, ist ebenfalls kein Zufall. Geser war ein strategisch wichtiger Ort zwischen Jerusalem und dem Mittelmeer. Er lag an der Abzweigung der wichtigsten Verbindungsstraße zwischen Ägypten und dem Norden, der Via Maris. Hazor lag im Norden des Landes und bildete einen wichtigen Posten gegen die wachsende Macht des Reiches von Damaskus (11,23-25). Megiddo lag auf der Grenze von Samaria und Galiläa, am Pass von der Scharonebene zur Ebene Jesreel. Bei Ausgrabungen wurden in Megiddo neben den Toranlagen auch ein Palast und Pferdeställe gefunden. Salomo machte Megiddo zu einer Wagenstadt, d.h. Garnison und Stützpunkt (9,19; 10,26).

Salomo baute auch Städte aus, die er von Hiram bekam (2.Chr 8,2). Nach V.11 gab Salomo Hiram zwanzig Städte, weil der König von Tyrus ihn mit Holz und 120 Talenten Gold unterstützte (V.11.14). 2.Chr 8,2 berichtet dagegen, dass Hiram sie Salomo gegeben hatte. Möglicherweise hatte Salomo dem Hiram die Städte als Pfand für das viele Gold gegeben, das dieser ihm geliehen hatte. Später wird berichtet, dass Salomo viel Gold aus Ofir holte und mit Tarsis-Schiffen (V.28; 10,11.22) und auch die Königin aus Saba brachte ihm Gold (10,2). Dadurch konnte Salomo das Gold schnell zurückzahlen (vgl. V.14; 10,14) und erhielt die Städte zurück. Beschämender ist, dass Hiram die Städte verachtete (V.12-13). Vielleicht hatte er recht, dass die Städte nicht die besten waren. Noch zur Zeit Jesu trug der Norden Israels den Namen „Galiläa der Nationen“, weil dort so viele Heiden lebten (Nachkommen der Kanaaniter, die noch aus der Zeit Josuas übriggeblieben waren). Dennoch lagen sie im verheißenen Land! Auf die Gemeinde übertragen bedeutet das Verhalten Hirams, das „verheißene Land“, die himmlischen Segnungen (Eph 1,3), zu verachten, was sowohl bei „Fremden“ (Nichtglaubenden wie Hiram) als auch bei Glaubenden auftreten kann. Manches erscheint unattraktiv – aber wir haben kein Recht, etwas zu verachten, was Gott uns in Christus schenken will.


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