1.Samuel 10,1-16

Mai 23

Heutige Bibellese:

1.Samuel 10,1-11,15 / Johannes 13,1-30 / Psalm 119,1-16 / Sprüche 15,21-23


Ein weiterer Unterschied zwischen Saul und David betrifft ihre Salbung zum König. Bei Saul nahm Samuel einen Krug mit Öl und goss ihn über Saul aus, während er bei David entsprechend der Anordnung des HERRN ein Ölhorn verwendete (16,1.13). Ein Krug ist ein zerbrechliches Gefäß, während Hörner von reinen Tieren kommen und ein Symbol für Kraft und Stärke sind!

Bedeutungsvoll sind auch die Zeichen, die den göttlichen Auftrag Sauls bestätigen sollten. Das Treffen mit zwei Männern sollte am Grab Rahels an der Grenze Benjamins stattfinden, d.h. dort, wo Rahel starb und ihrem Sohn Benjamin das Leben schenkte; dort, wo Unglück in Glück verwandelt wurde (Rahel nannte ihren Sohn Ben-Oni, Sohn des Unglücks, aber Jakob änderte den Namen in Benjamin, Sohn des Glücks oder Sohn meiner Rechten). Das erinnert uns an das Kreuz, an den Tod Jesu, der sich nach seiner Auferstehung zur Rechten des Vaters setzte (Mk 16,19). Sein Tod war nötig, um unser Unglück in Glück zu verwandeln, um uns neues, ewiges Leben zu geben, und auch, um unseren alten Menschen (den fleischlichen Leib) gegen den neuen Menschen auszutauschen (2.Kor 5,17; Kol 2,11; 3,9-10). Die Annahme Christi zieht eine Grenze zwischen Alt und Neu im Leben eines Menschen!

Die zweite wichtige Lektion, die Saul lernen sollte, betraf das Haus Gottes (Beth-El). Die Männer waren auf dem Weg nach Bethel, dem Ort, wo Gott wohnte. Auch wir Christen haben ein Bethel, ein Haus Gottes: die Gemeinde (1.Tim 3,15). Die Männer hatten Böckchen bei sich (V.3); Grundlage unseres Zusammenkommens ist das Opfer Jesu Christi! Außerdem haben sie Brot und Wein bei sich und geben Saul von dem Brot etwas ab. Brot und Wein sprechen davon, dass jeder bei den Zusammenkünften etwas dabei haben sollte, damit wir uns gegenseitig etwas weitergeben können („Brot“, vgl. 1.Kor 14,26; Kol 3,16), und natürlich auch etwas, um Gott zu erfreuen.

Der Geist des HERRN sollte über Saul kommen, so dass er weissagen und in einen neuen Menschen verwandelt werden würde (V.6). Diese Veränderung scheint aber angesichts der weiteren Geschichte Sauls keine Bekehrung gewesen zu sein, sondern lediglich eine Veränderung des natürlichen Menschen. Auch über Bileam kam der Geist Gottes und befähigte ihn zum Weissagen (4.Mo 24,2), obwohl dieser kein Glaubender war, wie das NT zeigt (2.Pt 2,15; Jud 11; Off 2,14).

Die dritte geistliche Lektion war das Hinabgehen nach Gilgal (V.8), den Ort, an dem die Schande Ägyptens abgewälzt worden und das Volk unter Josua beschnitten worden war. Wer „im Sieg“ leben will, muss immer wieder nach Gilgal kommen und sich daran erinnern, d.h. an die Beschneidung Christi, das ist das Ausziehen des fleischlichen Leibes (Kol 2,11)! Nur wer im Geist lebt, ist vor fleischlichen Begierden geschützt (Gal 5,16).


Nächster Tag Vorheriger Tag