1.Samuel 9,1-13.18

Mai 22

Heutige Bibellese:

1.Samuel 8,1-9,27 / Johannes 12,20-50 / Psalm 118,19-29 / Sprüche 15,19-20


Saul kam aus dem Stamm Benjamin. Benjamin war der jüngste Sohn Jakobs. Seine Mutter Rahel starb bei seiner Geburt, weshalb sie ihm den Namen Ben-Oni, d.h. Sohn meines Unglücks, geben wollte. Aber Jakob nannte ihn Benjamin, d.h. Sohn meiner Rechten (1.Mo 35,18). Nach einer schweren Sünde der Männer von Gibea (dem Ort, in dem auch Saul wohnte; 10,26) wäre der Stamm beinahe ausgerottet worden (Ri 19-21). Aus diesem Stamm gab der HERR Israel seinen ersten König. Saul heißt „der Erbetene“. Er war ein stattlicher, schöner Mann; einen Kopf größer als das Volk (V.2). Er war der Mann nach dem Herzen des Volkes, nicht nach dem Herzen Gottes (das war erst David). Es gibt zahlreiche Gegensätze zwischen David und Saul. Die ersten finden wir bereits hier. Saul wird König, als er mit Eseln beschäftigt ist, David dagegen, als er Schafe hütet. Esel gehörten zu den unreinen Tieren (deshalb durften ihre Erstgeborenen nicht geopfert werden, sondern mussten wie menschliche Erstgeborene ausgelöst oder getötet werden; 2.Mo 13,13; 4.Mo 18,15). Schafe waren dagegen reine Tiere und wichtige Opfertiere. David beschäftigte sich also mit reinen Tieren. Und er war erfolgreich. Er verteidigte die Herde seines Vaters gegen Löwen und Bären und ging mit gleicher Kühnheit gegen den Philister Goliath vor (Kap. 17). Saul hatte dagegen keinen Erfolg. Er durchzog das ganze Land (V.4-5) – aber die Esel wurden schließlich von jemand anderem gefunden (V.20).

Die Initiative zum Besuch bei Samuel geht nicht von ihm, sondern von seinem Knecht aus (ebenso wie die Bezahlung; V.6.8). Saul scheint Samuel nicht einmal gekannt zu haben (V.18)! Und das, obwohl Samuel im Land umherreiste (7,16-17). Sein Vater Kisch scheint den Propheten nie eingeladen zu haben.

Als sie zur Stadt hinaufstiegen, trafen sie einige Mädchen, die zum Wasserschöpfen gingen (V.11). Ist es nicht bemerkenswert, wie genau sie über die Abläufe des Opferfestes Bescheid wussten (V.12-13)? Gerade jungen Frauen traut man in geistlichen Dingen oft nicht viel zu. Und doch können auch sie viel bewirken. Man denke z.B. an das israelische Mädchen, das von den Syrern gefangengenommen wurde und durch ihr Zeugnis dafür sorgte, dass Naaman vom Aussatz (ein Bild der Sünde) geheilt wurde!


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