Richter 14,8-20

Mai 13

Heutige Bibellese:

Richter 14,1-15,20 / Johannes 7,31-52 / Psalm 110,1-7 / Sprüche 14,34-35


Auf seinem Weg zur Hochzeit kam Simson an dem Löwen vorbei, den er auf dem ersten gemeinsamen Weg mit seinen Eltern nach Timna getötet hatte. Aus dem Tod des Löwen, des Fressers, kam Leben bzw. lebhafte Aktivität hervor (Bienenscharm) und als Ergebnis davon Nahrhaftes: süßer Honig (V.8-9.14). Honig bildet zusammen mit Milch den Segen des Landes Israel (2.Mo 3,8).

Der Löwe, das Tier, das andere verschlingt, ist ein Bild für den Satan, der ebenfalls auf der Suche nach leichter Beute ist, die er verschlingen kann (1.Pt 5,8). Durch Christi Tod am Kreuz wurde der Satan besiegt (Hebr 2,14) und Christus brachte Leben und Unvergänglichkeit ans Licht (2.Tim 1,10).

Der Glaubende zieht alles aus dem Tod Christi. Der Honig steht hier für die Süße, das Liebliche, das Gott in die natürlichen Beziehungen (z.B. Ehe, Familie) gelegt hat. (Weil Honig für Natürliches, nicht Geistliches steht, durfte er nicht als Opfer dargebracht werden; 3.Mo 2,11.) Als Grundlage für den rechten Genuss dieser Süße, der Liebe, muss der Tod Christi vorhanden sein. Interessant ist, dass der Herr Jesus nach seiner Auferstehung im Kreis der Jünger Honig gegessen hat (Lk 24,42; Fußnote). Die Gemeinschaft mit seinen Jüngern war die „Frucht“ seines Todes und von dieser Frucht gaben sie ihm zu essen!

Simson aß von dem Honig, der „Frucht“ seines Sieges. Jeder Sieg eines Glaubenden über den Satan (z.B. das Widerstehen bei Versuchungen) gibt ihm Nahrung. Dabei schützt das Wissen, dass dieser Sieg nur durch die Kraft Gottes möglich war, vor Überheblichkeit und führt zu Dankbarkeit.

Wer dieses Rätsel des Todes Christi und der daraus erwachsenden Frucht und Süße löst, der bekommt neue Kleider (V.12). Kleider sind ein Bild für den Lebensstil, für das, was nach außen sichtbar ist. Die neuen Kleider zeigen, dass man durch die Widergeburt ein neuer Mensch wird. Wer sich die Lösung des Rätsels durch List erschleicht (wer sich als Christ ausgibt, ohne wiedergeboren zu sein), wird dadurch nicht verändert. Die Philister hatten das Rätsel nicht selbst gelöst. Sie waren Philister und bekamen wieder Kleider von Philistern; nichts war geändert (V.19).

Simson hätte seine Glaubenserfahrung den Philistern gar nicht mitteilen dürfen – schon gar nicht als Rätsel „zur Belustigung“. Er begab sich in den Kreis der Spötter und warf das Heilige vor die Hunde (Ps 1,1; Mt 7,6). Nichtglaubenden müssen wir das Evangelium bringen, nicht aber tiefe Glaubenserfahrungen, die diese gar nicht verstehen können (1.Kor 2,14)!


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