Richter 7,3.8-22

Mai 09

Heutige Bibellese:

Richter 7,1-8,35 / Johannes 6,1-21 / Psalm 106,32-48 / Sprüche 14,26-27


Mit 300 Mann sollte Gideon gegen die Midianiter kämpfen, die so zahlreich waren wie Heuschrecken und ihre Kamele wie der Sand am Meer (V.12). Ein aussichtsloses Unternehmen? Nicht, wenn man Gott auf seiner Seite hat und seine Anweisungen befolgt!

Interessant ist, wie diese Minderheit den übermächtigen Feind besiegte: mit Hörnern, leeren Krügen und Fackeln.

Hörner sind ein Symbol für Kraft, Stärke oder Macht: „Haben wir uns nicht mit unserer Stärke [Kraft] Hörner genommen?“ (Am 6,13 Elb; RevElb Fußnote; vgl. 5.Mo 33,17; 2.Kö 22,11; Mi 4,13). Hier sind sie ein Zeichen für die Stärke und Macht Gottes, der Israel den Sieg über die Midianiter schenkt, ohne dass diese viel tun müssen. Normalerweise hatte nicht jeder Krieger ein Horn, sondern nur einer von 10 oder gar 100. Als die Midianiter den Hörnerschall hören, war ihre Angst und das Geschrei groß, weil sie eine deutlich größere Armee vermuteten (und in der Dunkelheit der Nacht nicht erkennen können, dass nur 300 Mann bei Gideon waren; V.9.21). Die Krüge wurden zerbrochen, damit das Licht der Fackeln sichtbar wurde. Durch den zweiten Korintherbrief verstehen wir, was das bedeutet:

Denn Gott, der gesagt hat: Aus Finsternis wird Licht leuchten! er ist es, der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit das Übermaß der Kraft von Gott sei und nicht aus uns. (2.Kor 4,6-7)

Wir sind nur wertlose irdene Gefäße. Das, was uns kostbar macht, ist der Schatz in unseren Herzen: der Lichtglanz der Erkenntnis Gottes. Damit dieser Schatz sichtbar und wir für Gott brauchbar sind, muss unser Gefäß zerbrochen werden. Wir müssen aufhören, aus eigener Kraft zu kämpfen, auf unser Können, unsere Begabungen, unser Geschick zu vertrauen (vgl. V.3); wir müssen den Stolz ablegen. Nur wenn wir nicht mehr auf uns selbst, sondern auf Gottes Kraft vertrauen, haben wir ein Übermaß der Kraft (von Gott), können siegreich sein und die Herrlichkeit Gottes leuchtet durch uns hindurch. Solange das Gefäß nicht zerbrochen (d.h. unsere Kraft dem Willen Gottes unterstellt) wird, hält es das Licht Gottes zurück!


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