3.Mose 4,12.21

März 01

Heutige Bibellese:

3.Mose 4,1-5,19 / Markus 10,13-31 / Psalm 46,1-12 / Sprüche 10,23


Der Stier des Sündopfers musste – im Gegensatz zu den Opfern, die zum „lieblichen Geruch“ auf dem Brandopferaltar verbrannt wurden – außerhalb des Lagers verbrannt werden (bzw. später, zur Zeit des Tempels, außerhalb der Stadt Jerusalem). Das galt insbesondere auch für den Stier des Sündopfers bei der Priesterweihe und für die Opfertiere, mit deren Blut am Versöhnungstag im Heiligtum Sühnung erwirkt wurde (2.Mo 29,14; 3.Mo 16,27; vgl. auch 4.Mo 19,3: die rote Kuh). Da das Lager, der Wohnort Gottes, rein war, mussten diese mit der Sünde identifizierten Opfertiere außerhalb des Lagers verbrannt werden. Gott verabscheut Sünde (vgl. Hab 1,13). Deshalb mussten die Tiere hinausgebracht werden. Und deshalb musste Gott auch seinen Sohn verlassen, als dieser am Kreuz zur Sünde gemacht wurde und unsere Sünden trug (2.Kor 5,21; vgl. Jesu Ausruf in Mt 27,46: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“). Gott verließ Jesus, damit er den Erlösten in der Ewigkeit nahe sein kann. Jesus musste sterben, damit wir leben können. Jesus, selbst vollkommen, aber mit unserer Schuld beladen, starb als Sündopfer außerhalb der Stadt (Mk 15,20)! Darauf wird auch im Hebräerbrief Bezug genommen:

Denn die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohenpriester für die Sünde in das Heiligtum hineingetragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, um das Volk durch sein eigenes Blut zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten. Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen! (Hebr 13,11-13)

Im Unterschied zu den alttestamentlichen Sündopfern litt Jesus nicht deshalb außerhalb der Stadt, um diese nicht zu verunreinigen, sondern weil die durch Sünde verunreinigte Stadt seine Heiligkeit und Sündlosigkeit nicht ertragen konnte und ihn deshalb hinausstieß. Darin gleicht er Mose, der nach der Sünde des goldenen Kalbes sein Zelt außerhalb des Lager aufschlug (2.Mo 33,7). In gleicher Weise sollten sich auch die Hebräer vom Judaismus, dem gesetzlichen Christentum trennen und sollen bis heute alle Glaubenden bereit sein, zu Jesus Christus, ihrem Sündopfer, hinauszugehen, anstatt sich auf eigene Verdienste zu verlassen.


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