Hesekiel 40,1-27

Nov 19

Heutige Bibellese:

Hesekiel 39,1-40,27 / 1.Timotheus 5,1-25 / Psalm 118,1-18 / Sprüche 28,1


Als Hesekiel die letzte Vision sah (im April 563 v.Chr.), ermahnte ihn der Mann, der ihm alles zeigte, seine volle Aufmerksamkeit auf alles zu richten (V.4). Sowohl die Sinne (Augen, Ohren) als auch das Herz sollten auf diese wichtigen Dinge ausgerichtet sein. Bedürfen auch wir dieser Ermahnung, uns voll auf das auszurichten, was Gott uns (beim Bibellesen, Gottesdienst usw.) zeigen will? Dabei genügt es nicht, Augen und Ohren offen zu halten – Gottes Botschaft muss auch unser Herz erreichen!

Der hohe Berg, auf den Hesekiel gebracht wurde (V.2), ist der Tempelberg, der nach den geologischen Veränderungen, die mit dem Wiederkommen Jesu verbunden sein werden (Sach 14,4.10), der höchste Berg des Landes sein wird (vgl. Jes 2,2).

Zuerst sah Hesekiel die Mauer, die den Tempelbezirk umgab. Die starken Mauern sind ein Hinweis auf den Schutz, den Gott allen bietet, die sich bei ihm bergen (vgl. Ps 18,31).

Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich gefunden. Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde erbebt und die Berge mitten ins Meer wanken. (Ps 46,2-3)

Andererseits haben die Mauern auch die Funktion, alles Unheilige vom heiligen Tempelbezirk fernzuhalten (42,20).

Die Tore in den 3,15 m dicken Mauern zeigen, dass Gott alle Menschen zu sich einlädt. Durch die Tore sollten Menschen in den Tempel kommen (V.5-6)! Die Tore werden je zwei Türme haben (was das mit „Pfeiler“ übersetzte Wort wohl bedeutet). Sie sind ein weiteres Bild für die Sicherheit, die der Glaubende in Gott findet (Spr 18,10).

Später wird noch der Brandopferalter erwähnt (Kap. 43), der im Zentrum der Diagonalen des inneren Vorhofs stehen wird (wie das auch bei den vorigen Tempeln der Fall war).

Diese drei wichtigen Elemente des Tempels sind auch für die Gemeinde von hoher Bedeutung. Die Mauern sind nötig, um sich von der Welt abzugrenzen. Wenn wir nicht aufpassen, wird unser Denken, Handeln und Urteilen von der Welt geprägt (durch Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften, Computer, Internet, Schule usw.) anstatt von Gottes Maßstäben. Außerdem zeigen die Mauern, dass man sich vom Bösen absondern und ggf. auch Gemeindezucht ausüben muss. Die Türen zeigen, dass wir für alle Menschen offen sein sollen – Gott lädt alle zu sich ein. Der Brandopferaltar im Zentrum (der ein Bild für das Opfer Jesu Christi ist) zeigt, dass Christus und sein Opfer das Zentrum der Gemeinde sein muss.

Eine gute Gemeinde hat Mauern zur Abgrenzung von der Welt und Absonderung vom Bösen, aber offene Türen für alle Menschen (Interesse an Mission), und Christus steht im Mittelpunkt. Entspricht Ihre Gemeinde diesen drei Kriterien?

Bei aller Offenheit für Nichtglaubende gibt es für die Aufnahme in die Gemeinde dennoch genaue Kriterien, die erfüllt sein müssen. Denn nicht jeder durfte zur Wohnung Gottes kommen, sondern nur derjenige, der rechtschaffen „wandelte“, Gerechtigkeit übte und die Wahrheit redete (vgl. Ps 15,1-2). Das entspricht den drei Voraussetzungen, die für die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft erfüllt sein müssen: Bekehrung (Wiedergeburt), nicht in der Sünde leben (1.Kor 5) und keine Irrlehren verbreiten (2.Joh 9-11).


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