2.Chronik 29

Okt 25

Heutige Bibellese:

2.Chronik 29,1-36 / Hebräer 6,1-20 / Psalm 96,1-13 / Sprüche 26,7-8


Um den Tempel reinigen und heiligen zu können, mussten die Leviten zuerst sich selbst heiligen (V.5.15)! Das ist eine Wahrheit, die in der Christenheit immer mehr in Vergessenheit gerät. Man redet nicht mehr gerne von der Notwendigkeit der Heiligung und toleriert Gutes und Böses unterschiedslos nebeneinander. Doch es ist unmöglich, in enger Gemeinschaft mit Gott zu leben, ohne sich zu heiligen:

Wer darf hinaufsteigen auf den Berg des HERRN und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte? Der unschuldige Hände und ein reines Herz hat, der seine Seele nicht auf Falsches richtet und nicht schwört zum Betrug. (Ps 24,3-4)

Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen! (Jak 4,8)

Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. (Mt 5,8)

Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum, [...] so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewissheit des Glaubens, die Herzen besprengt und damit gereinigt vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. (Hebr 10,19.22)

Heiligung ist also einerseits nötig, um sich Gott nahen zu können, d.h. in seine Gegenwart im himmlischen Heiligtum („Tempel“) treten zu können. Andererseits müssen wir auch deshalb auf Heiligung bedacht sein, weil wir als Gemeinde der Tempel Gottes auf Erden sind! Gottes Tempel ist heilig – deshalb sollten die Leviten ihn wieder heiligen und deshalb sollen auch wir ihn heilig halten.

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr. (1.Kor 3,16-17)

Verliert das Christsein nicht jegliche Attraktivität, wenn man ständig auf Heiligung bedacht sein muss? Nein, weil Gott jeden segnet, der in Heiligung lebt. Die Fortsetzung von Ps 24 (s.o.) lautet:

Er wird Segen empfangen vom HERRN und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. Das ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten [...] (Ps 24,5-6)

Als die Leviten den Tempel geheiligt hatten, waren sie hoch erfreut, dass sie den Unflat (V.5) beseitigt und alles gereinigt hatten (V.18-19). Nach Abschluss der achttägigen Heiligungsprozedur (V.17) wurde ein großes Fest gefeiert, mit vielen Opfern (V.21-24), mit Musik und Gesang (V.25-28.30), mit Gebet (V.29) und viel Freude (V.36)! Im Leben „auszumisten“ und sich für Gott zu heiligen bereitet Freude – schon hier auf Erden und erst Recht, wenn wir im Himmel bei ihm sind und das Werk der Heiligung vollends abgeschlossen sein wird (vgl. 1.Thess 3,12-13).


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