2.Könige 4,18-38.42-44

Juli 11

Heutige Bibellese:

2.Könige 4,18-5,27 / 1.Thessalonicher 2,9-3,13 / Psalm 9,1-13 / Sprüche 19,1-2


Die wohlhabende Frau aus Schunem bekommt endlich einen Sohn. Er wächst heran – und wird bald am Kopf krank und stirbt. Ist das nicht hart und ungerecht?

Sie muss lernen: Erst nachdem ihr Sohn aus den Toten auferweckt worden ist, besitzt sie ihn wirklich (für „ewig“). Auch wir müssen uns das bewusst machen. Kinder zu bekommen, ist die eine Sache. Sie dauerhaft (ewig) zu haben, eine ganz andere. Sie wachsen heran, kommen zur Schule und werden dort mit allen möglichen gottlosen Gedanken konfrontiert. Wenn wir nicht aufpassen und dem zu Hause gezielt etwas entgegensetzen, dann werden sie „krank“ am Kopf und „sterben“. Wir besitzen unsere Kinder erst dann wirklich (ewig), wenn sie aus dem Tod auferweckt worden sind, wenn sie ewiges Leben haben! Und sie dahin zu führen, kostet Mühe! Der Vater des Kindes hatte kein Verständnis für geistliche Dinge und wusste nicht, was mit dem kranken Kind zu tun sei. Er schickte es zur Mutter – und die wusste, wo es Hilfe gab: bei dem Mann Gottes! Nur Jesus Christus kann Tote lebendig machen. Mit ihm müssen wir unsere Kinder in Kontakt bringen (V.21.30.34). Das erfordert unseren Einsatz; aber ohne etwas Mühe ist das Ziel kaum zu erreichen (vgl. V.22.24)! Dabei ließ die Frau sich auch durch die Fragen ihres verständnislosen Mannes nicht aufhalten (V.23).

Elisa sah die Frau kommen und sandte ihr seinen Diener entgegen. Auf die Frage, wie es ihr und ihrem Sohn gehe, sagte sie gut (wörtlich: Frieden; V.26). Sie beklagte sich nicht. Sie wusste vielleicht, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken (Röm 8,28). Elisa sah sofort, dass die Frau betrübt war, doch er wusste nicht, warum. Der HERR hatte es ihm verborgen und noch nicht kundgemacht (V.27). Er lebte so sehr in der Nähe und Gegenwart Gottes, dass dies für ihn ungewöhnlich war! Die Frau nennt ihr Problem gar nicht direkt, aber aufgrund ihrer Andeutung verstand er sofort, was geschehen war.

Warum hatte der HERR Elisa verborgen, dass das Kind krank wurde und starb? Um zu verhindern, dass Elisa zu dem kranken Kind ginge und es heilen würde, bevor es gestorben war. Das Kind sollte erst sterben, damit es anschließend vom Tod auferweckt werden könnte. Durch dieses Wunder würde Gott viel mehr verherrlicht werden als durch eine Krankenheilung. Das war ja auch der Grund, warum der Herr Jesus nicht sofort nach Bethanien ging, als er hörte, dass Lazarus krank war, sondern wartete, bis dieser gestorben war (Joh 11, besonders V.40)!

Der Schluss des Kapitels berichtet von einer weiteren lehrreichen Begebenheit. Es herrschte noch Hungersnot (V.38), doch ein Mann hatte Brot! Er kam aus Baal-Schalischa, und schon der Name verrät, das in dieser Stadt der Götze Baal verehrt wurde. Doch ein Mann hatte noch richtige Nahrung und gab es weiter! 20 Gerstenbrote waren für 100 Leute nicht viel (zwar betrug der Durchmesser der Brote meistens ca. 30 cm, aber sie waren nur 2 mm dick). Dennoch wurden alle Männer satt und es blieb noch übrig. Das lässt sich direkt auf das Wort Gottes, unsere geistliche Speise, übertragen. Wie die Gerste Jahr für Jahr neu geerntet wird, so lesen auch wir Jahr für Jahr die gleichen biblischen Texte (sofern wir die Bibel jährlich durchlesen). Dennoch ist darin genug Nahrung enthalten, um uns immer wieder aufs Neue zu stärken. Es reicht selbst für eine große Versammlung als Nahrung – und wir werden es nie schaffen, die Bibel völlig „aufzuessen“, d.h. den Reichtum und die Fülle ihres Inhaltes völlig auszuschöpfen und zu erfassen.


Nächster Tag Vorheriger Tag