Jesaja 28,12-29

Aug 08

Heutige Bibellese:

Jesaja 28,7-30,17 / 1.Korinther 16,1-24 / Psalm 31,1-9 / Sprüche 20,26-28


Die Verse 15-19 beziehen sich auf die Endzeit, wo Israel gemäß Dan 9,25-27 aus Angst vor der „überflutenden Geißel“ (Elb), die durch das Land geht, einen Bund mit dem kommenden Fürsten des Römischen Reiches schließen wird. Mit der „überflutenden Geißel“ ist wohl der König von Syrien (König des Nordens) gemeint, der in der Endzeit in Israel eindringen und das Land „überschwemmen und überfluten“ wird (Dan 11,40).

Doch der Bund ist ein Bund der Lüge und des Betrugs, der Israel nicht die erhoffte Sicherheit geben wird (V.15). Der Bund wird gebrochen werden (V.18; Dan 9,27) und dann wird genau das eintreten, wovor Israel sich schützen wollte (V.18-19; Sach 12,9; 14,2; Mt 24,15-22; Off 16,14). Das wird das Gericht Gottes über sein Volk sein, weil sie mit dem Tod und dem Scheol einen Bund eingegangen sind (so die wenig schmeichelhafte Bezeichnung für das zukünftige Europa, das dann wiederhergestellte Römische Reich), anstatt den Bund mit dem HERRN zu halten und auf den Grund- und Eckstein zu vertrauen, den er legen würde und inzwischen gelegt hat (V.16) – Jesus Christus. Er ist der einzige, der wirklich Sicherheit und Halt geben kann (sowohl jetzt als auch in der Endzeit)!

Gott handelt mit den Menschen, um sie zu Frieden, Ruhe und Erquickung zu führen (V.12). Wenn sie nicht hören wollen, dann gebietet seine Heiligkeit, dass er die gottlosen, widerspenstigen Menschen richten muss. Aber Gericht ist für den HERRN ein „befremdendes“ Werk (V.21)! Er möchte uns retten und segnen – nicht zerstören und vernichten!

Israel wird wegen seiner Gottlosigkeit und falschen Bündnisse gerichtet werden. Doch selbst im Gericht geht Gott nicht gegen alle gleich vor (Lk 12,47-48). Das Gericht ist einer Ernte vergleichbar (Mt 13,30.40-41). Verschiedene Erzeugnisse müssen unterschiedlich behandelt werden (V.27-28). In Israel benutzte man zum Dreschen eine Walze (Wagenrad) oder einen Schlitten (ein mit scharfen Steinen gespicktes Brett), das von Zugtieren über die Ähren gezogen wurde. Doch diese Prozedur wurde nicht endlos fortgesetzt, denn die Zugtiere konnten mit ihren Hufen das Getreide zertreten, wenn man sie zu lange darüber laufen ließ. Das gedroschene Getreide warf man mit der Worfschaufel in die Luft, damit der Wind die Spreu davontragen konnte (vgl. Mt 3,12). Die empfindlicheren Produkte Dill und Kümmel wurden nur mit Stab bzw. Stock ausgeschlagen (V.27).

So wie der Bauer mit Weisheit vorgeht, so erfolgt auch Gottes Gericht nicht nach einem festen Schema, sondern ist der jeweiligen Situation angepasst (V.29).

Auch dies geht aus vom HERRN der Heerscharen. Er führt seinen Plan wunderbar aus, seine Weisheit lässt er groß sein. (Jes 28,29)


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