3.Mose 11
Heutige Bibellese:
3.Mose 11,1-12,8 / Markus 12,18-37 / Psalm 50,1-23 / Sprüche 10,29-30
Die Speisevorschriften sind von hohem medizinischen Wert, haben darüber hinaus aber auch eine theologische Bedeutung: Sie zeigen, dass zwischen Reinem und Unreinem unterschieden werden muss, zwischen dem, was gegessen wird, und dem, was nicht gegessen werden soll (V.47)!
In buchstäblichem Sinne sind diese Gesetze für einen Christen nicht bindend (vgl. Kol 2,16-17; Apg 10). Aber geistlich können wir viel davon lernen. Unser Geist braucht Nahrung. Aber wie rein ist die Nahrung, die wir ihm anbieten? Es gibt sehr viel unreine Nahrung in der Welt und wir sollten sorgfältig auswählen, womit wir unseren Geist nähren. Die „reinste“ Nahrung, die wir ihm anbieten können, ist unbestritten das Wort Gottes selbst:
[...] und seid wie neugeborene Kinder begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch - damit ihr durch sie wachset zur Rettung (1.Pt 2,2)
Übrigens können wir von den reinen Tieren einiges über die Nahrungsaufnahme lernen. Reine Tiere käuen wieder. Auch wir sollten Gottes Wort nicht nur lesen, sondern „wiederkäuen“, d.h. fortwährend darüber nachdenken, es im Herzen bewegen. Eine Kuh frisst pro Tag ca. 6 Stunden, käut aber 8 Stunden wieder! Die gespaltenen Hufe sind ein Hinweis auf den Wandel, der der Ernährung aus dem Wort entsprechen muss!
Von Kritikern wurde der Bibel wissenschaftliche Ungenauigkeit vorgeworfen, weil der Hase als Wiederkäuer bezeichnet wird, obwohl er nicht wie eine Kuh wiederkäut. Doch schon 1882 wurde in einer französischen tierärztlichen Zeitschrift die Beobachtung veröffentlicht, dass Kaninchen zwei verschiedene Kotformen erzeugen. Die eine sehr weiche Sorte wird nach Ablage sofort wieder aufgenommen. Sie sammelt sich an einer bestimmten Stelle im Magen und wird erneut verdaut. Durch diese doppelte Darmpassage (die in gewissem Sinn dem Wiederkäuen der Paarhufer ähnelt) wird die Nahrung besser aufgeschlossen.
Der weiche Kot wird im Blinddarm gebildet und dort stark mit Vitamin B1 angereichert. Er enthält die vier- bis fünffache Menge an Vitaminen. Er ist für die Hasen lebenswichtig und erleichtert ihnen vermutlich das Überstehen längerer Fastenzeiten.