Apostelgeschichte 10,1-23

Juni 15

Heutige Bibellese:

2.Samuel 20,23-22,20 / Apostelgeschichte 10,1-23 / Psalm 133,1-3 / Sprüche 17,7-8


Der Missionsauftrag Jesu lautete: Jerusalem, ganz Judäa, Samaria und bis an das Ende der Erde (1,8). Doch diesem Auftrag stand ein großes Hindernis im Wege: das jüdische Reinheitsgebot. Petrus konnte bezeugen, dass er sich immer daran gehalten hatte (und immer noch daran hielt; V.5).

Die Nationen aßen Dinge, die nach dem mosaischen Gesetz als unrein galten. Deshalb wurden alle Nichtisraeliten als unrein betrachtet; man verkehrte nicht mit ihnen. Damit die frohe Botschaft des Evangeliums auch zu den Nationen kommen konnte, musste diese Kluft zwischen Juden und Nationen überwunden werden und den Juden verdeutlicht werden, dass das Zeremonialgesetz durch Jesus Christus abgeschafft war und kein Mensch unrein zu nennen ist.

Das geschah durch die Vision von den vierfüßigen und kriechenden Tieren (V.11-20). Petrus wird aufgefordert, diese zu schlachten und zu essen – was er als treuer Jude ablehnt. Dreimal sieht Petrus diese Vision, dreimal hört er die mahnende Stimme, nicht für gemein (d.h. nicht geheiligt) zu erklären, was Gott gereinigt hat. In Jesus Christus sind die Unterschiede zwischen Juden und Nichtjuden aufgehoben (Gal 3,28).

Ein Bild dafür finden wir schon in der Arche Noahs. Reine und unreine Tiere gingen zusammen in die Arche und wurden dort vereinigt. Ebenso sind Juden und Nichtjuden in Jesus Christus zusammengekommen und zu einem Leib und einer Behausung Gottes im Geist (der Gemeinde) vereinigt (Eph 2,14-22). Die Tiere traten durch die Tür in die Arche ein, die hinter ihnen verschlossen wurde, so dass sie sicher waren und errettet wurden. Die Tür, durch die alle Menschen eintreten müssen, um errettet zu werden (egal ob Juden oder Nichtjuden), heißt Jesus Christus. Nur in IHM sind wir vor dem Gericht Gottes sicher.

Ein ähnliches Spannungsfeld wie zwischen Juden und Nichtjuden besteht auch beim Verhältnis der Christen zur Welt (d.h. den Nichtglaubenden und deren Lebensstil). Einerseits heißt es, dass Freundschaft zur Welt Feindschaft gegenüber Gott ist (Jak 4,4), andererseits ist ein freundschaftliches Verhältnis zu Nichtglaubenden die beste Ausgangssituation, um ihnen überzeugend von Jesus Christus zu erzählen. Genau das praktizierte Jesus, der deshalb von den Juden auch als „Freund der Zöllner und Sünder“ beschimpft wurde (Mt 11,19). Wir dürfen (und sollen) also durchaus Freundschaften zu verlorenen Menschen aufbauen, aber nicht deren Lebensweise lieb gewinnen und nachahmen!


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