Matthäus 12,46-50; 13,1-23

Jan 19

Heutige Bibellese:

1.Mose 39,1-41,16 / Matthäus 12,46-13,23 / Psalm 18,1-16 / Sprüche 3,33-35


Die Erklärung Jesu, dass nicht seine leibliche Familie (die ihm wie Israel ablehnend gegenüber stand; vgl. Mk 3,21) seine wahre Familie sei, sondern alle diejenigen, die den Willen Gottes tun, ist ein Sinnbild dafür, dass Gott seinen Bund mit Israel vorübergehend außer Kraft setzte und sich ein „neues Volk“ berief.

Der Bruch mit Israel geschah, als die Pharisäer die Sünde gegen den Heiligen Geist begangen und Jesus dadurch endgültig abgelehnt hatten. Die Beziehung Gottes mit Israel war fleischlicher Natur – ähnlich die in einer Familie. Alle Nachkommen Abrahams und Isaaks gehörten automatisch zum Volk Israel und wurden mit der Geburt in eine Beziehung zu Gott versetzt. Doch jetzt wurde eine neue Beziehungsgemeinschaft ins Leben gerufen: die Familie all derer, die bereit sind, den Willen Gottes zu tun (V.50).

Als weitere Folge der endgültigen Verwerfung Jesu sprach dieser nur noch in Gleichnissen zu denen, die außerhalb des Reiches Gottes standen. Das begann bereits in 12,29 (vgl. Mk 3,23), unmittelbar nach der Lästerung und wird in 13,11 von ihm näher erklärt und als Erfüllung der Prophetie Jesajas gedeutet (V.14; vgl. V.35).

Eine weitere Konsequenz der Verwerfung Jesu war, dass das im AT verheißene herrliche Königreich nun zunächst eine andere Form annehmen sollte („Das Reich der Himmel ist ... gleich geworden...“ 13,24; vgl. 22,2; 25,1, Elb). Weil diese Form im AT nicht offenbart wurde, nennt der Herr seine Gleichnisse „Geheimnisse des Reiches“ (V.11)


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