Lukas 19,11-27
Heutige Bibellese:
5.Mose 29,1-30,14 / Lukas 19,1-27 / Psalm 89,1-19 / Sprüche 13,7-8
In V.11 finden wir eine schnell zu überlesende, aber sehr wichtige Mitteilung: Jesus fügte dieses Gleichnis hinzu, weil die Leute meinten, dass das Reich Gottes sogleich erscheinen sollte. Die Naherwartung des Reiches resultierte einerseits daraus, dass die alttestamentlichen Propheten sagten, dass der Messias das Reich Gottes errichten würde (z.B. Jer 23,5; Dan 7,27). Vielleicht wurde auch 9,27 dahingehend interpretiert und nicht mit dem Ereignis der Verklärung in Verbindung gebracht.
Aus V.12 lernen wir nun, dass Jesus zunächst in ein fernes Land weggehen wird, um das Reich zu empfangen – ein Hinweis darauf, dass Jesus das Reich im Himmel empfangen hat. Doch schon V.12 sagt, dass er wiederkommen wird. In 20,9-10 erfahren wir, dass er für lange Zeit fort sein wird. Das lange Fortbleiben des Herrn führt bei Unglaubenden zu Spott, die meinen, dass die Ankunft des Herrn gar nicht mehr stattfinden werde (2.Pt 3,3-4). Aber sie irren. Der Herr hat uns doch gerade deshalb alles vorher gesagt, damit uns sein langes Fortbleiben nicht zum Zweifeln verleitet.
Apg 1,7 macht deutlich, dass der Vater den Zeitpunkt für das Wiederkommen und Aufrichten des Reiches auf der Erde festlegt und dass es nicht unsere Sache ist, dies genauer zu wissen. Wir sollen vielmehr allezeit bereit sein und mit Jesu Wiederkommen rechnen, nicht träge werden, sondern mit unseren Pfunden wuchern, damit er auch uns einst sagen kann: „Recht so, du guter Knecht!“