Galater 2,11-16
Heutige Bibellese:
1.Könige 11,1-12,19 / Galater 2,11-3,5 / Psalm 149,1-9 / Sprüche 18,8-9
Petrus selbst hatte den Nationen den Glauben aufgeschlossen (Apg 10-11) und hatte auch beim Apostelkonzil für die Nationen gesprochen (Apg 15,7-12). Dennoch wurde er scheinbar später schwach, als eine Delegation gesetzestreuer Judenchristen nach Antiochien kam (V.11). Dass Paulus ihn deswegen öffentlich zur Rede stellt (V.14), ist kein Verstoß gegen Mt 18,15. Die Heuchelei war öffentlich geschehen und hatte schon zur Nachahmung geführt. Deshalb war es notwendig, die Sache auch in der Öffentlichkeit zu bereinigen (vgl. 1.Tim 5,20). Vielmehr bewahrheitet sich Jak 3,1-2. Alle straucheln oft, doch die Lehrer müssen aufgrund ihrer Stellung mit einem schwereren Urteil rechnen.
Die Juden hatten das Gesetz und wussten daher, wie sie sich verhalten mussten, um Gott zu gefallen und auch, was zu tun war, wenn sie versehentlich gesündigt hatten. Deshalb waren sie (wenn auch nicht in gleichem Ausmaße) Sünder wie die Nationen (V.15). Wenn selbst die Judenchristen erkannt hatten, dass sie nicht aus Gesetzeswerken, sondern nur durch den Glauben gerechtfertigt werden konnten (V.16), wie töricht war es da, doch wieder unter das Gesetz zurückzukehren (V.12-13).