Jesaja 44,24-45,7

Aug 14

Heutige Bibellese:

Jesaja 43,8-45,13 / 2.Korinther 4,1-12 / Psalm 34,1-11 / Sprüche 21,8-10


Von Beginn des zweiten Teils des Buches Jesaja an (Kap. 40) wird immer wieder die Überlegenheit und Einzigartigkeit des HERRN betont. Er allein ist HERR; es gibt keinen anderen Gott (V.5)!

Er wirkt alles, von der Schöpfung der Welt an (V.24). Er lässt die Wunderzeichen der Orakelpriester platzen und macht das Wissen der Weisen zur Torheit (V.25). Insbesondere wird der HERR tätig, um Israel aus der Babylonischen Gefangenschaft zu befreien und damit Jerusalem und die Städte Judas sowie der Tempel wieder aufgebaut werden können (V.26.28; 43,14). Dazu hat er sich Kyrus als Knecht berufen. Kyrus kannte den HERRN nicht, aber der HERR hat ihn um Israels willen auf den Plan der Weltgeschichte gerufen (45,4). Durch seine militärischen Erfolge sollten sowohl Kyrus selbst (V.2-3.5) als auch die ganze Welt erkennen, dass der HERR alles dies gewirkt hat und es außer ihm keinen Gott gibt (V.6). Kyrus hat später tatsächlich erkannt, dass der HERR über die Geschicke der Menschen herrscht (Esr 1,2). Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus berichtet, dass Kyrus durch Daniel von der Prophetie über ihn erfahren hat und daher wusste, dass der Gott Israels mit ihm war.

Angesichts des oben beschriebenen Zusammenhanges wendet sich V.7 gegen jede Form von Polytheismus und Götzendienst und insbesondere gegen die persische Religion, den Zoroastrismus. Die Perser glaubten an die Existenz zweier ebenbürtiger Gottheiten: Ahuramazda und Ahriman. Ahuramazda sei der vollkommene, gute Schöpfer aller Dinge: Sonne, Mond, Sterne (vgl. Licht; V.7), der geistigen und materiellen Welt, des Menschen und der Tiere. Ahriman sei dagegen für das Böse in der Welt verantwortlich, für die Finsternis und das Üble. Die Welt sei das Schlachtfeld, auf dem die Kräfte des Guten und Bösen miteinander kämpfen; der Mensch wurde von Ahuramazda geschaffen, um bei diesem Kampf zu helfen. Vers 7 sagt, dass nicht zwei verschiedene Götter für Licht und Frieden bzw. Finsternis und Unheil verantwortlich sind, sondern der HERR alles wirkt. Andere Bibelstellen machen allerdings auch klar, dass der HERR das Unheil nicht willkürlich über die Menschen bringt. Gott ist die Quelle des Guten (Jak 1,13.17), in ihm ist keine Finsternis (1.Joh 1,5). Aber er lässt manchmal Böses zu – als Gericht für Sünde und um Menschen zu ihm zurückzuführen (Röm 1,24.26.28).


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