2.Samuel 2,8-9.13.18; 3,1-5.7.11.39

Juni 04

Heutige Bibellese:

2.Samuel 2,12-3,39 / Apostelgeschichte 2,1-47 / Psalm 122,1-9 / Sprüche 16,18-19


Nachdem David in Hebron zum König über Juda gemacht worden war, hatte Abner Isch-Boschet, den Sohn Sauls, zum König über ganz Israel gemacht (V.8). In 1.Chr 8,33 lautet der Name Isch-Boschets Eschbaal, in 1.Sam 14,49 Jischwi. Die Namensänderung von Baal in Boschet bzw. Beschet findet man noch bei Jerub-Baal und Mefi-Boschet, die auch mit Jerub-Beschet (Ri 6,32; 2.Sam 11,21) bzw. Merib-Baal (4,4; 1.Chr 8,34) bezeichnet werden. Die Septuaginta liest für „Baal“ immer „Boschet“, d.h. „Schande“. Diese Namensänderung resultiert daher, dass Baal als Schandgötze (Boschet oder Beschet) angesehen wurde (vgl. Hos 9,10; Jer 3,24; 11,13).

Isch-Boschet war kein starker König, sondern eine „Marionette“ in der Hand Abners. Er war völlig von Abner, dem Heerobersten Sauls, der ihn auch zum König gemacht hatte, abhängig. Als Abner zu Sauls Nebenfrau einging, konnte er ihn deswegen kaum zur Rede stellen, weil er Abner fürchtete (3,7.11).

Doch nicht nur Isch-Boschet hatte einen sehr mächtigen Heerführer, sondern auch David. Joab, der Heerführer Davids (2,13), und dessen Brüder (2,18), waren ebenfalls sehr stark, so dass David später sagte, sie seien härter als er (3,39).

In Kapitel 3 deuten sich bereits die späteren „Unglücke“ Davids an. Gott hatte seinem Volk schon in der Wüste das „Gesetz des Königs“ gegeben, was unter anderem besagte, dass ein König sich nicht viele Frauen nehmen sollte. Doch David hielt sich nicht daran (V.1-5). Hätte er sich mit einer Frau begnügt, dann hätte er vermutlich der Versuchung durch Batseba besser widerstehen und den Ehebruch vermeiden können. Auch wäre ihm das Leid erspart geblieben, das seine Söhne später über ihn brachten, wenn er sich mit Michal oder (nachdem Saul sie anderweitig verheiratet hatte) Abigajil begnügt hätte. Doch so musste er ernten, was er säte: Amnons Schandtat, Absaloms Aufbegehren und Tod, Adonijas Thronstreitigkeiten mit Salomo. David hatte sein „Fleisch“ bezüglich Frauen nicht im Griff und erntete das Verderben.

Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten. (Gal 6,8)


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