Markus 14,60-64

März 10

Heutige Bibellese:

3.Mose 19,1-20,21 / Markus 14,53-72 / Psalm 55,1-24 / Sprüche 11,5-6


Das Zerreißen der Kleider ist ein Symbol der Trauer, Bestürzung oder auch Selbstdemütigung vor Gott (z.B. 2.Sam 1,11; 1.Mo 37,29; Jos 7,6). Dem Hohepriester war es allerdings nicht erlaubt, seine Kleider zu zerreißen. Er war mit dem Salböl seines Gottes geweiht worden und durfte nichts tun, was das Heiligtum seines Gottes entweihen konnte (3.Mo 21,10.12).

Warum zerriss der Hohepriester nun – entgegen der ausdrücklichen Anweisung Gottes – seine Kleider? In der Mischna, einer Unterweisung jüdischer Gesetzeslehrer (besonders seit der babylonischen Gefangenschaft), gibt es eine Anweisung, dass die Richter bei unverhohlener Gotteslästerung aufstehen und ihre Kleider zerreißen sollten. Nach V.60 stand der Hohepriester bereits, als Jesus bezeugte, der Christus, der Sohn Gottes, zu sein (V.61). Da Jesus damit nach Auffassung der Juden Gott lästerte, zerriss der Hohepriester seine Kleider und bewies damit, dass er Menschengebote höher achtete als Gottes Wort. Doch solcher Gottesdienst ist vergeblich (7,7).

Lassen wir uns durch sein Beispiel warnen! Wo stehen wir in der Gefahr, mehr auf Menschengebote zu achten als auf Gottes Wort?


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