Jeremia 33

Sept 17

Heutige Bibellese:

Jeremia 33,1-34,22 / Römer 14,1-23 / Psalm 63,1-12 / Sprüche 23,19-21


Großes und Unfassbares wollte der HERR seinem Volk mitteilen (V.3) – sowohl in negativer wie in positiver Hinsicht. Die Stadt (gemeint ist Jerusalem) würde völlig untergehen, sogar die Häuser (einschließlich der Königshäuser) würden abgebrochen werden und es würde viele Leichen geben (V.4-5). Doch so unfassbar die Härte des Gerichts auch sein musste, es hält nicht unbegrenzt an. Gott wird wieder heilen und gesund machen, die Geschicke Israels und Judas wenden und alle ihre Verschuldungen vergeben sowie sie von ihrer Schuld reinigen (V.6-8). Israel, das seinen Gott so verunehrt hatte, soll ihm wieder zum Schmuck und Ruhm bei allen Nationen sein (V.9)! Eine wirklich große und unfassbare Mitteilung (V.3). Dient unser Leben zum Schmuck und Ruhm Gottes?

Und die Stadt, die zur Öde geworden ist, wird wieder bewohnt sein und eine Stadt voller Wonne und Freude sein. Bisher hatte der HERR immer angekündigt, dass die Stimme der Wonne und Freude, des Bräutigams und der Braut nicht mehr gehört werden würde (7,34; 16,9; 25,10). Doch in der Zukunft wird der ursprüngliche freudige und unbeschwerte Zustand wiederhergestellt werden!

Bisher hat sich dies noch nicht erfüllt. Denn das wird erst geschehen, wenn der Spross der Gerechtigkeit sprossen und den Thron seines Vaters David einnehmen wird (V.14-15; Lk 1,32-33), d.h. wenn Jesus Christus wiederkommen und sein Reich aufrichten wird. Er wird in Gerechtigkeit herrschen, weshalb man ihn „der HERR, unsere Gerechtigkeit“ nennen wird.

Genauso wenig, wie es dem David an Nachkommen auf dem Thron fehlen wird, genauso wenig wird es an Priestern und Leviten fehlen, die Brand- und Speisopfer in Rauch aufgehen lassen werden und die Schlachtopfer zurichten (V.17-18). Dieser zukünftige Opferdienst wird auch im Buch Hesekiel erwähnt. Da mit dem einmaligen Opfer Jesu Christi alle Tieropfer überflüssig geworden sind (Hebr 10,14-18), muss dies ein symbolischer Opferdienst sein, von dem man keine sühnende Wirkung erwartet, sondern der an das Werk Christi erinnert. Andererseits zeigt die Erwähnung der Leviten, dass die Wiederherstellung nicht nur den königlichen, sondern auch den religiösen Aspekt umfasst – beide sind die wichtigsten Säulen in der Bundesbeziehung zwischen Gott und Israel. Weder Königtum noch Priestertum wurde dauerhaft verworfen. Ersteres bezieht sich auf die David gegebene Verheißung von 2.Sam 7,8-16, letzteres auf den Bund des ewigen Priestertums, den der HERR dem Pinhas gab, nachdem dieser für ihn geeifert hatte (4.Mo 25,12-13). Beide Verheißungen wurden von Gott ohne Bedingungen (d.h. ohne Forderungen seitens der Menschen) gegeben. Deshalb sind sie unantastbar – wie die Ordnung der Natur!

Und so gewiss, wie diese Zusicherung des HERRN ist, genauso sicher ist auch die Beständigkeit von Tag und Nacht. Der Mensch macht große Fortschritte darin, seinen Lebensraum, die Erde, zu zerstören. Doch Tag und Nacht können nicht aufgelöst werden, darüber wacht der HERR!


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