4.Mose 17,27-28; 18
Heutige Bibellese:
4.Mose 17,6-18,32 / Lukas 6,12-38 / Psalm 68,20-36 / Sprüche 11,24-26
Die Priester hatten keine leichte Aufgabe: sie mussten (unterstützt durch die Leviten) die Schuld des Volkes Israel tragen (18,1-2). Vielleicht denken wir: das ist eine Zumutung! Aber Gott sagt: das ist ein Geschenk (V.7)! Wenn Gott uns große Aufgaben gibt, dann dürfen wir sie als großes Geschenk betrachten, uns darüber freuen und um seine Hilfe bitten. Gott verteilt keine Aufgaben, ohne uns die nötige Kraft zu geben (vgl. die Gabe der Leviten an die Priester)!
Und noch etwas machen diese Verse deutlich: wenn im Volk Gottes Sünde ist, sind alle daran beteiligt. Der Aufstand war von Korach, einem Leviten, angezettelt worden. Nun sagte der HERR zu Aaron, dass er (der auserwählte Hohepriester Gottes!) nicht auf Korach herabblicken dürfe, sondern dass er dessen Schuld tragen müsse! Als Christen sind wir nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Familie und die Gemeinde (unsere geistliche Familie) verantwortlich. Vorbilder dafür finden wir z.B. in Daniel und Nehemia. Beide waren sehr gottesfürchtige, treue Männer. Und beide bekannten die Schuld ihrer Vorfahren, die zur babylonischen Gefangenschaft führte, als ihre eigene (Neh 1,6; Dan 9,5).
An den Leviten sehen wir, wie Gott, wenn er etwas vorenthält, mehr gibt. Vielleicht war mancher Levit enttäuscht, dass er kein Erbteil im verheißenen Land bekommen sollte. Hätten sie ein Erbteil bekommen, so wäre das ein Zwölftel des Landes gewesen. Nun gab Gott ihnen den Zehnten vom Ertrag des Landes „als Entschädigung“ (V.24). Ein Zehntel davon mussten sie an die Priester weitergeben, doch selbst dann blieb ihnen mehr übrig als ein Zwölftel. Wenn Gott uns manche Wünsche nicht erfüllt, dann nur, weil er noch besseres mit uns vorhat (vgl. Röm 8,28).