4.Mose 22,1-20

März 26

Heutige Bibellese:

4.Mose 21,1-22,20 / Lukas 7,11-35 / Psalm 69,17-37 / Sprüche 11,28


Bileam ist eine sehr merkwürdige Person. Er bezeichnet sich selbst als einen Mann, der geöffnete Augen hat und die Worte Gottes hört (24,3-4). Und tatsächlich fragte er Gott, bevor er etwas unternahm (V.8.19). Dennoch bleiben Fragen und Zweifel bezüglich der Aufrichtigkeit Bileams. War er wirklich bereit, sich unter Gottes Willen zu beugen? Wenn ja, warum fragte er dann noch ein zweites Mal, wo Gott doch kurz zuvor deutlich gesagt hatte, dass er nicht gehen solle? War er vielleicht doch auf Macht und Reichtum aus, obwohl er das offiziell abstreitet?

Und Bileam antwortete [...] den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voller Silber und Gold gäbe, könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, übertreten [...]  (4.Mo 22,18)

Vermutlich war Bileam ein heidnischer Magier, der wie Jethro (2.Mo 18), Rahab (Jos 2) und viele andere von den überwältigenden Taten Gottes in Ägypten und der Wüste gehört hatte und sich vorgenommen hatte, seine Zaubereien fortan im Namen des HERRN zu vollbringen – allerdings aus egoistischen Gründen, wie Simon der Zauberer, der den Aposteln Geld anbot, damit diese ihm die Macht gäben, dass er über den Heiligen Geist verfügen könne (Apg 8,18-19). Er kannte den Bundesnamen Gottes und gebrauchte ihn eifrig, hatte ihn aber vermutlich nie persönlich als Bundesgott kennen gelernt. Jedenfalls lesen wir nie, dass der HERR ihm erschienen wäre, sondern immer „nur“ Gott (V.9.20, trotz Nennung des Namens HERR in V.7.19).

Im NT wird Bileam dreimal im Zusammenhang mit Abtrünnigkeit und Irrlehre erwähnt. Dort wird vor dem Weg, dem Irrtum und der Lehre Bileams gewarnt (2.Pt 2,15; Jud 11; Off 2,14). Die ersten beiden Bibelstellen betonen, dass der Lohn die Triebfeder für den Abfall war.

Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe, nach der einige getrachtet haben und von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben. (1.Tim 6,10)


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