5.Mose
Heutige Bibellese:
5.Mose 1,1-46 / Lukas 10,38-11,13 / Psalm 77,1-21 / Sprüche 12,11
Das fünfte Buch Mose trägt den lateinischen Namen „Deuteronomium“ und leitet sich von den griechischen Wörtern „deuteros nomos“ ab, was zweites Gesetz bedeutet. Doch daraus darf man keineswegs schließen, dass in diesem Buch ein zweites Gesetz gegeben würde. Der Titel beruht auf einer falschen griechischen Übersetzung der Textstelle 17,18, die fehlerhaft mit „zweites Gesetz“ statt „Abschrift dieses Gesetzes“ wiedergegeben wurde. Im Judentum trägt dieses Buch nach den ersten Worten des ersten Kapitels den Titel haddeborim, was „die Worte“ oder „die Reden“ bedeutet.
Luther beschreibt den Inhalt des Buches folgendermaßen: „Deuteronomium ist ein Handbuch und eine Zusammenfassung des ganzen Gesetzes und der Weisheit des Volkes Israel, in dem die Vorschriften, die die Priester und die Leviten betreffen, weggelassen wurden und das nur solche Anweisungen enthält, deren Kenntnis vom Volk generell gefordert wurde.“ Die Generation, die die Offenbarung des Gesetzes am Sinai miterlebt hatte, war inzwischen gestorben. Daher erläuterte Mose in seinen letzten Reden der neuen Generation den Willen und die Gebote des HERRN. Das Buch wurde neben der Bundeslade aufbewahrt (31,24-27) und alle 7 Jahre dem ganzen Volk vorgelesen, damit sie die Worte des Gesetzes hören, lernen, tun und den HERRN fürchten (31,9-13).
Das Buch Deuteronomium fordert Gehorsam. Gehorsam ist der Schlüssel zu fast jedem der Kapitel. Jeweils fünfzig Mal kommen die Worte shama (hören, gehorchen) und shamar (beobachten, bewahren) vor. Ein weiteres charakteristisches Wort ist aschar (gedenken, eingedenk sein). Auch das Wort Liebe kommt 22 Mal in diesem Buch vor. Liebe und Gehorsam gehören zusammen. Gehorsam ist die Antwort auf Gottes Liebe.
Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten [...] Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren. (Joh 14,15.21)