4.Mose 2
Heutige Bibellese:
4.Mose 2,1-3,51 / Lukas 2,1-35 / Psalm 61,1-9 / Sprüche 11,14
Die Heeresverbände lagerten sich in einer festen, von Gott vorgegebenen Ordnung um die Stiftshütte; jede Abteilung bei ihrem Banner, dem Zeichen ihrer Vaterhäuser (V.2). Die Bibel selbst gibt keine näheren Hinweise darauf, wie diese Banner aussahen. Doch die rabbinische Tradition sagt, dass sich auf dem Banner Judas ein Löwe befand, entsprechend der Worte Jakobs: „Juda ist ein junger Löwe“ (1.Mo 49,9). Auf dem Banner Rubens war das Antlitz eines Menschen abgebildet, da Ruben als Erstgeborener das Haupt der Familie war. Der Name Ruben bedeutet „Seht, ein Sohn!“ (1.Mo 29,32, Fußnote). Das Banner Ephraims, des Sohnes Josefs, trug den Kopf eines Stieres. Das erinnert an Josefs Deutung des Traumes von den Kühen, die die Hungersnot anzeigten und für die er Vorsorge getroffen hatte. Dementsprechend segnete auch Mose den Stamm Josef später mit den Worten: „Er ist herrlich wie sein erstgeborener Stier“ (5.Mo 33,17). Dan schließlich trug das Zeichen eines Adlers im Banner. Jakob hatte Dan mit einer Schlange verglichen: „Dan ist eine Schlange am Weg, eine Hornotter am Pfad“ (1.Mo 49,17), doch Ahieser, der Fürst der Söhne Dan, wollte keine Schlange im Banner führen und hatte sie daher durch einen Adler, den Schlangenvernichter, ersetzt. Diese Zeichen, die der jüdischen Tradition zufolge die Banner zierten, stimmen mit den Gesichtern der vier lebendigen Wesen unter bzw. vor dem Thron Gottes überein (Hes 1,10; Off 4,7).
Jeder Israelit musste seine Abstammung genau kennen, um zu wissen, welchen Platz er im Lager einzunehmen hatte. Wer seinen Standort nicht kannte, konnte nicht mit in den Kampf ziehen. Die Feinde eines Christen sind die Welt, die alte, sündige Natur und der Teufel. Nur wer weiß, dass er auf der richtigen Seite steht, d.h. wer Heilsgewissheit hat, wer sich seiner Rettung sicher ist, wird nicht von Ängsten und Zweifeln überwältigt werden, sondern kann die Anfeindungen durch den Glauben überwinden.