1.Mose 39

Jan 19

Heutige Bibellese:

1.Mose 39,1-41,16 / Matthäus 12,46-13,23 / Psalm 18,1-16 / Sprüche 3,33-35


Viermal lesen wir in diesem Kapitel, dass der HERR mit Josef war (V.2-3.21.23) – obwohl er sich in Umständen befand, die Zweifel daran hätten aufkommen lassen können. Er lebte als Fremder in einem fremden Land mit einer fremden Kultur, die von einer fremden Religion geprägt war. Gideon zweifelte angesichts der Übermacht der Feinde einst daran, dass Gott wirklich mit seinem Volk sei (Ri 6,13). Doch von Josefs Lippen hören wir keine anklagenden und zweifelnden Fragen. Er machte sein Vertrauen auf Gott auch nicht von sichtbaren Zeichen abhängig wie z.B. Gideon (Ri 6,17.36-40).

Josefs bedingungsloses Vertrauen auf Gott blieb nicht ohne Folgen. Der HERR schenkte ihm Gelingen bei allem, was er tat (V.2-3.23). Glaube ist keine Privatsache, sondern eine öffentliche Angelegenheit. Vermutlich hielt er keine Reden über seinen Glauben, aber dadurch, dass er seine Arbeit treu und zuverlässig erledigte und der HERR ihm Gelingen schenkte, wurde sein Glaube auch ohne Worte sichtbar (vgl. 1.Pt 3,1).

Josef ordnete sich bewusst in allem dem HERRN unter. Sein Verstand dominierte seine Gefühle, so dass er den unterschiedlichsten Versuchungen widerstehen konnte. Er ließ sich nicht von sexuellen Verführungen hinreißen, aber er widerstand auch der Versuchung des Selbstmitleids (getrennt von der Familie, zu Unrecht ins Gefängnis geworfen). Auch zu Stolz und Überheblichkeit ließ er sich nicht verführen, obwohl er immer wieder Erfolg hatte und in Machtpositionen aufstieg.

Josef musste durch die Prüfungen des Lebens gehen. Sein Leben war nicht immer (gleich) von Erfolg gekrönt. Jahrelang kam er nicht zu seinem Recht – und dennoch war der HERR mit ihm! Gottes Weg zur Verheißung führt zuerst nach unten. Doch das ist kein Grund, an seiner Liebe und Treue zu zweifeln!


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