1.Mose 30,1-24

Jan 14

Heutige Bibellese:

1.Mose 30,1-31,16 / Matthäus 10,1-26 / Psalm 13,1-6 / Sprüche 3,13-18


In der damaligen Zeit war es im Zweistromland durchaus üblich, dass ein Mann mit der Magd Nachkommen zeugte, wenn die eigene Frau unfruchtbar war – den Vorstellungen Gottes entspricht dies aber nicht. Direkt nach der Erschaffung des ersten Menschenpaares legte Gott fest, dass die Ehe aus einem Mann und einer Frau bestehen soll (1.Mo 2,24; 1.Tim 3,2).

Lea scheint auch erkannt zu haben, dass ihr Handeln nicht korrekt war, als sie Jakob ihre Magd Silpa gab (schließlich hatte sie ja ihrer Schwester vorgeworfen, ihr den Mann zu nehmen, und nun gab sie selbst Jakob eine fremde Frau; V.9.12.15). Jedenfalls lesen wir bei ihr nicht, dass sie den Namen Gottes erwähnt, als sie den Kindern Namen gab. Sie sagt „Zum Glück!“ (Gad) bzw. „Zu meiner Glückseligkeit“ (Asser), weil sie persönlich Glück und Freude empfindet (V.11-13).

Rahel dagegen redet durchaus von Gott, als sie sagt „Gott hat mir Recht verschafft“ (Dan) bzw. „Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft“ (Naftali, V.3-8). Doch damit ist noch lange nicht gesagt, dass wirklich Gott Rahel durch die Geburt Dans Recht verschafft hat und damit ihr Verhalten, Jakob ihre Magd zu geben, belohnt hat. Rahel empfand es so – oder sie wollte ihr unrechtmäßiges Tun durch diese Aussage verbergen. Es kommt immer wieder vor, dass Christen versuchen, fleischlichen Handlungen ein frommes Aussehen zu geben oder persönliche Anliegen durchzusetzen, indem sie sagen, dass Gott zu ihnen gesprochen hätte.


Nächster Tag Vorheriger Tag